Zu teuer? Deshalb fahren Schmarotzer kostenlos mit dem Publibike
Die Beliebtheit von Publibikes in Bern hat dazu geführt, dass einige Personen Gratis-Codes nutzen, um damit zu fahren, obwohl sie eigentlich dafür zahlen sollten. Laut Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes zeigt dies jedoch ein starkes Interesse der Bevölkerung an diesem Angebot. Der Konsumpsychologe Christian Fichter betont, dass die Kosten für Publibike nicht übermäßig teuer sind, aber die individuelle Wahrnehmung der Preise subjektiv ist.
Die unerlaubte Nutzung von Gratis-Codes sei laut Fichter eher ein Zeichen dafür, dass Gelegenheit Diebe macht, anstatt dass grundsätzlich eine Zahlungsunwilligkeit besteht. Die Qualität der Publibike-Fahrräder könnte auch eine Rolle spielen, da viele Nutzer über ein suboptimales Fahrerlebnis berichten. Dies könnte dazu führen, dass Nutzer weniger bereit sind, für das Angebot zu zahlen.
Sauter-Servaes betont, dass die Kosten des Autos oft massiv unterschätzt werden, was zu einer verzerrten Wahrnehmung der Preise führt. Er schlägt vor, dass Mobilitätsprogramme wie „yumuv“ neue Zielgruppen anlocken könnten, indem sie Zugang zu verschiedenen Mobilitätsoptionen bieten. Die Subventionierung von Publibike und ähnlichen Angeboten könnte laut Fichter im Sinne nachhaltigen Mobilitätsverhaltens eine Überlegung wert sein, da dies die Lebensqualität in grösseren Städten positiv beeinflussen würde.
Insgesamt sind Publibikes ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Verkehrssysteme, insbesondere wenn sie in den öffentlichen Verkehr integriert werden. Die Stärkung von Alternativen zum Autoverkehr ist entscheidend, um den Verkehr in urbanen Gebieten zu verändern. Trotz der Probleme mit der unerlaubten Nutzung von Gratis-Codes zeigt die Beliebtheit von Publibikes, dass sie attraktiv sind und Potenzial haben, die Mobilität in Städten zu verbessern.