Leben

Mode: Warum ist es wichtig, auf Nachhaltigkeit zu setzen?

Nachhaltige Mode, auch bekannt als Fair Fashion, gewinnt immer mehr an Bedeutung in der Schweiz. Im Gegensatz zur umstrittenen Fast Fashion setzt Fair Fashion auf hochwertige und langlebige Produkte. Der Anteil an Fair-Trade-Produkten nimmt in der Schweiz stetig zu, da immer mehr Menschen die Vorteile dieser nachhaltigen Mode erkennen.

In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Modeindustrie aus den Fugen geraten. Die jährlich produzierte Menge an Kleidung hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt, was zu einer Flut von Fast Fashion geführt hat. Diese von schlecht bezahlten Arbeiterinnen in der Dritten Welt schnell genähte Kleidung ist von minderer Qualität und führt zu riesigen Müllbergen. Jede Person in der Schweiz kauft laut Swissinfo etwa 20 Kilogramm Textilien pro Jahr, was jährlich zu 65.000 Tonnen Altkleidern führt.

Die Entscheidung für nachhaltige Mode bedeutet also, Müllberge zu vermeiden und die Umwelt zu schützen. Während früher Kleidung jahrelang getragen wurde und weitergegeben wurde, landet Fast Fashion oft nach nur wenigen Tragen im Müll. Durch den Kauf von hochwertigen und langlebigen Fair Fashion Stücken können Müllberge deutlich reduziert werden.

Die wachsende Nachfrage nach Kleidung hat zu einer übermäßigen Produktion von Rohstoffen wie Baumwolle geführt, was verheerende Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die Herstellung von einem T-Shirt erfordert beispielsweise 2720 Liter Wasser, oft in Ländern, in denen Wasser bereits knapp ist. Zudem sind Kunstfasern wie Polyester problematisch, da sie jährlich 70 Millionen Fass Öl für die Herstellung benötigen und zu einem großen Teil zum Mikroplastikproblem in den Weltmeeren beitragen.

Arbeiterinnen in der Dritten Welt, die Fast Fashion produzieren, arbeiten oft zu Hungerlöhnen und unter unwürdigen Bedingungen. Der Kauf von nachhaltiger Mode kann dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen dieser Menschen zu verbessern, indem faire Löhne und menschenwürdige Arbeitszeiten eingehalten werden. Die UN Alliance for Sustainable Fashion setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie ein und fördert den Kauf von Fair Fashion.

Um nachhaltige Mode zu erkennen und Greenwashing zu vermeiden, können Verbraucher auf Gütesiegel wie GOTS achten, das Mindeststandards für ökologische und soziale Aspekte in der gesamten Wertschöpfungskette vorschreibt. In der Schweiz gibt es mittlerweile viele Geschäfte, die ausschließlich Fair Fashion anbieten, und auch der Secondhandmarkt bietet eine nachhaltige Alternative zum Kauf neuer Kleidung. Durch bewusstes Konsumverhalten können Verbraucher dazu beitragen, die Modeindustrie zu einer nachhaltigeren Zukunft zu führen.

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