Jetzt schreiben sich die Bürger bereits Briefe
Eine bürgerliche Spar-Allianz zwischen der FDP und der SVP soll durch einen Brief an die Parteispitzen der Mitte und der GLP geschaffen werden, um die Sparpläne des Bundesrats zu unterstützen. Doch die Begeisterung bei Mitte und GLP hält sich in Grenzen. Die Präsidenten der FDP und SVP, Thierry Burkart und Marcel Dettling, glauben, dass das Schweizer Erfolgsmodell in Gefahr ist und suchen deshalb nach Unterstützung.
In dem Brief, der an die Parteipräsidenten gerichtet ist, fordern Thierry und Marcel eine neue bürgerliche Allianz, um sicherzustellen, dass die Sparvorlage von Finanzministerin Keller-Sutter unterstützt wird. Sie möchten, dass die Mitte und GLP sich den rechtsbürgerlichen Parteien anschließen und so Druck aufbauen, damit die Sparpläne durchkommen. Die Entwicklung der Bundesfinanzen wird als besorgniserregend bezeichnet.
Die Tatsache, dass ein Brief als Kommunikationsmittel gewählt wurde, lässt vermuten, dass politisch fast unüberbrückbare Differenzen bestehen. Sowohl die Mitte als auch die Grünliberalen haben die Sparpläne des Bundesrats bereits öffentlich kritisiert. Die Uneinigkeit unter den bürgerlichen Parteien kommt der SP entgegen, die sieht, dass die FDP sich immer mehr der SVP annähert. Die Mitte wiederum torpediert sich selbst und spricht selten mit einer Stimme.
Trotz einiger Sticheleien scheinen alle Parteien sich noch daran zu erinnern, was sich gehört. Die Mitte und Grünliberalen haben beraten, wie sie auf den Brief reagieren sollen und haben beschlossen, ebenfalls einen Brief zu schreiben. Darin soll es heißen, dass man die Vernehmlassung des Bundesrats abwarten wolle, bevor man für Gespräche bereit sei. Allianzen werden skeptisch betrachtet, da sie oft auseinanderbrechen.
Die Bürgerlichen scheinen sich nicht zu viel versprechen zu wollen und halten sich alle Optionen offen. Die angestrebte Allianz zwischen den Parteien scheint trotz des brieflichen Austauschs eher fragil zu sein. Offene Beziehungen können genauso wie Allianzen auseinanderbrechen. Die politische Landschaft in der Schweiz bleibt also spannend und ungewiss, während die Diskussionen über mögliche Sparmaßnahmen weitergehen.