Die iranischen Behörden schließen das deutsche Sprachinstitut in Teheran.

In Teheran wurde das Deutsche Sprachinstitut (DSIT) von den iranischen Behörden geschlossen aufgrund von Verstössen gegen iranische Gesetze. Das Gebäude im Norden der Hauptstadt wurde von Sicherheitskräften versiegelt, wie Augenzeugen berichteten. Bilder in sozialen Medien zeigten ein grosses Polizeiaufgebot vor der Sprachschule. Laut dem Justizportal Misan wurden zwei „illegale“ Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland geschlossen.
Das Webportal Nurnews, das dem iranischen Sicherheitsrat nahesteht, deutete den Schritt als Reaktion auf die Schliessung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH). Vor fast einem Monat hatte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser das IZH als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ verboten. Die Polizei in Deutschland hatte Vermögen und Einrichtungen des Zentrums beschlagnahmt, was zu diplomatischen Spannungen zwischen Teheran und Berlin führte.
Die Schliessung des DSIT wurde möglicherweise auch als Reaktion auf die Inhaftierung mehrerer deutscher Staatsbürger im Iran gesehen. Kritiker werfen dem Iran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzuhalten, während der Iran dies mit Spionagevorwürfen rechtfertigt. Anfang 2023 wurde der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfte.
Das Deutsche Sprachinstitut Teheran wurde im Jahr 1995 von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Iran gegründet. Es diente als Sprachschule für deutsche Sprachkurse und als kulturelle Einrichtung zur Förderung des kulturellen Austauschs zwischen Deutschland und dem Iran. Die Schliessung des Instituts stellt einen weiteren Rückschlag in den deutsch-iranischen Beziehungen dar.
Die diplomatischen Spannungen zwischen Teheran und Berlin sind in den vergangenen Jahren regelmässig aufgetreten, insbesondere aufgrund von Inhaftierungen von deutschen Staatsbürgern im Iran. Die Schliessung des DSIT kann als Teil dieser anhaltenden Konflikte angesehen werden, die auf politischer, diplomatischer und kultureller Ebene stattfinden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in Zukunft entwickeln werden.