Deutscher öffentlicher Dienst wird um acht Prozent mehr Geld erhalten.
Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb fordern in Deutschland eine deutliche Lohnerhöhung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Sie verlangen acht Prozent mehr Einkommen oder mindestens 350 Euro pro Monat für Angestellte von Bund und Kommunen. Diese Forderung ist der zentrale Punkt für die anstehenden Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor weniger als gefordert angeboten, was von den Gewerkschaften als unzureichend kritisiert wurde.
Die Forderungen der Gewerkschaften beinhalten neben der Lohnerhöhung auch drei zusätzliche freie Tage und ein weiterer freier Tag speziell für Gewerkschaftsmitglieder. Außerdem sollen Beschäftigte die Möglichkeit haben, über ein Arbeitszeitkonto zu entscheiden, ob sie Überstunden ausbezahlt bekommen oder auf dem Konto belassen wollen. Auszubildende sollen nach den Plänen der Gewerkschaften 200 Euro mehr pro Monat erhalten.
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, hatte zuvor eine geringere Lohnerhöhung ins Spiel gebracht und auf die angespannte Haushaltslage der Kommunen hingewiesen. Sie betonte, dass die Inflation bei etwa zwei Prozent liege und als Orientierung dienen sollte. Die VKA verhandelt gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium für die Arbeitgeberseite.
Die Gewerkschaften argumentieren, dass es einen akuten Mangel an Arbeitskräften im öffentlichen Dienst gebe und dass die angestrebte Lohnerhöhung notwendig sei, um die Attraktivität des öffentlichen Sektors im Vergleich zur Privatwirtschaft zu erhalten. Sie sehen die Gefahr, im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter abzufallen, wenn die Löhne nicht angepasst werden.
Die Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern sind noch im Gange, und es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt werden kann. Die Forderungen der Gewerkschaften sind ambitioniert, aber aus ihrer Sicht notwendig, um die Forderungen und Bedürfnisse der Beschäftigten im öffentlichen Dienst angemessen zu berücksichtigen. Die Diskussionen und Verhandlungen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt, während die Gewerkschaften weiterhin Druck für ihre Forderungen machen.