Deswegen möchte ich nichts mehr mit „X“ zu tun haben.
Meret Schneider, eine Politikerin der Grünen Partei, hat sich dazu entschlossen, von «X» (vormals Twitter) zurückzutreten. Sie beklagt die zunehmende Polarisierung und Radikalisierung auf der Plattform. Im Interview mit Nau.ch nennt sie die Gründe für ihren Abschied und gibt Empfehlungen für alle politischen Lager. Schneider möchte sich stattdessen auf eine professionelle Homepage sowie auf Instagram und LinkedIn konzentrieren.
Schneiders Beziehung zu «X» war bereits seit längerer Zeit zwiespältig. Obwohl sie dort aktiv war, wurde ihr Account auch schon gesperrt und sie wurde Opfer von verbalen Attacken. Der endgültige Abschied von der Plattform wurde durch einen Artikel bei «20 Minuten» ausgelöst, der sie falsch und als «radikale Veganerin» darstellte, obwohl sie das nicht ist. Dies war für Schneider der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Auf die Frage, warum sie sich auf Instagram und LinkedIn konzentrieren möchte, erklärt Schneider, dass sie dort ein angenehmeres Umfeld erlebt und weniger mit Hass konfrontiert wird. Sie möchte sich auf diesen Plattformen eine Reichweite aufbauen und sich von der negativen Atmosphäre auf «X» distanzieren. Auch gibt sie zu bedenken, dass andere Politiker und Politikerinnen ähnliche Erfahrungen machen könnten wie sie.
Schneider betont, dass sie gerne zwischen konstruktiver Kritik und reinem Hass unterscheidet. Sie fordert Respekt im politischen Diskurs, auch gegenüber Gegnern. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, politische Streitpunkte sachlich und respektvoll zu diskutieren, anstatt persönliche Angriffe zu starten. Schneider ist der Meinung, dass man auch mit politischen Gegnern in einen konstruktiven Dialog treten sollte.
In Bezug auf ihre eigenen Erfahrungen auf «X» sagt Schneider, dass sie offen für konstruktive Kritik ist, solange sie respektvoll geäußert wird. Sie antwortet gerne auf Mails, die eine sachliche Auseinandersetzung anstreben, auch wenn sie anderer Meinung sind. Sie möchte einen anspruchsvollen politischen Diskurs fördern und Missverständnisse aufklären. Schneider hofft, dass auch andere Politikerinnen und Politiker sich um einen respektvollen Austausch bemühen.