Gehaltsunterschiede in der Kulturindustrie im Vergleich zu anderen Branchen
Kulturschaffende in der Schweiz sind mit großen Lohnunterschieden konfrontiert, wie aktuelle Statistiken zeigen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte erstmals Daten zu den Löhnen von Kulturschaffenden in der Schweiz im Jahr 2023. Demnach verdienten Kulturschaffende im Median 69’600 Franken, im Vergleich zur Gesamtwirtschaft mit 72’000 Franken. Frauen verdienen im Durchschnitt 56’700 Franken, während Männer 85’000 Franken verdienen. Der Unterschied liegt oft daran, dass Frauen häufiger Teilzeit arbeiten und Männer in Leitungsfunktionen tätig sind.
Die Herkunft und der Pass beeinflussen auch das Einkommen von Kulturschaffenden. Kulturschaffende mit Schweizer Pass verdienten 2023 in Vollzeit 92’400 Franken, während ausländische Kulturschaffende auf 84’000 Franken kamen. Auch Kulturschaffende mit Migrationshintergrund verdienen im Durchschnitt weniger als ihre Kollegen ohne Migrationshintergrund. Interessanterweise verdienen Menschen mit einem Kulturberuf im Kultursektor mehr als diejenigen, die in nicht-kulturellen Berufen im Kultursektor arbeiten.
Darüber hinaus arbeiten Kulturschaffende unter Bedingungen, die als atypisch im Vergleich zur Gesamtwirtschaft gelten. 50 Prozent arbeiten Teilzeit, 14 Prozent sind mehrfach beschäftigt und 27 Prozent sind selbstständig. Diese Werte sind deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft. Im Jahr 2023 arbeiteten 5,6 Prozent aller Beschäftigten in der Kultur, was Bereiche wie Architektur, Videospiele und Werbung umfasst. Diese Bereiche zeichnen sich durch eine zentrale Rolle von Kreativität aus.
Es wird deutlich, dass Kulturschaffende in der Schweiz vor großen Herausforderungen stehen, was ihre Einkommenssituation betrifft. Die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern und aufgrund von Herkunft und Pass sind signifikant. Zudem arbeiten viele Kulturschaffende unter atypischen Bedingungen, die sich von denen in der Gesamtwirtschaft unterscheiden. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen und mögliche Lösungen zu finden, um die Einkommensungleichheiten in der Kulturwirtschaft zu verringern und faire Bedingungen für alle Kulturschaffenden zu schaffen.




