Schweiz

Zürcher Obergericht verurteilt Frau wegen Vergiftung von Ködern

Eine 63-jährige Frau wurde vom Zürcher Obergericht wegen mehrfacher versuchter Tierquälerei verurteilt, nachdem sie Giftköder in ihrer Nachbarschaft ausgelegt hatte. Die Frau behauptete, sie tue dies, um obdachlose Kinder vor Wölfen zu schützen, die sie für eine Bedrohung hält. Sie glaubt, dass Wölfe sich exponentiell vermehren und dass Kinder mit blonden Haaren besonders gefährdet seien, da ihr Geruch Wölfe anzieht.

Die Frau, die früher als Lehrerin gearbeitet hat und nun in einem Hotel in Frankreich lebt, legte Giftköder im Zürcher Unterland aus, um die angeblich wachsende Wolfspopulation zu bekämpfen. Sie benutzte Mäuse- und Rattengift versteckt in Truten-Aufschnitt. Obwohl die Giftmenge nicht ausreichte, um Wölfe zu töten, hätte sie Katzen, Hunde und andere Klein- und Wildtiere gefährden können.

Die Staatsanwaltschaft warf der Frau versuchte Tierquälerei sowie Verstöße gegen das Jagd- und Umweltschutzgesetz vor und forderte eine bedingte Geldstrafe und eine Geldstrafe. Das Bezirksgericht Dielsdorf verurteilte sie schließlich nur wegen versuchter Tierquälerei und legte eine bedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 140 Franken fest. Das Obergericht bestätigte dieses Urteil.

Der Verteidiger der Frau behauptete, dass die Giftmenge nicht ausgereicht hätte, um Tieren Schmerzen zu bereiten, und dass es sich bei der Handlung der Frau nur um einen untauglichen Versuch handele. Das Gericht stellte jedoch fest, dass die in der Natur ausgelegten Giftköder durchaus eine Gefahr für kleine Tiere darstellen könnten, und verhängte eine bedingte Geldstrafe und eine Probezeit von zwei Jahren.

Insgesamt zeigt der Fall die ernste Gefahr, die von Giftködern ausgeht, nicht nur für Straßentiere, sondern auch für Wildtiere. Es ist wichtig, dass Tiere nicht unnötigem Leiden ausgesetzt werden und dass Menschen verantwortungsbewusst mit der Umwelt umgehen. Tierquälerei ist strafbar und sollte nicht toleriert werden, unabhängig von den Motiven der Täter.

Der Fall der Frau, die versuchte, Kinder vor Wölfen zu schützen, mag auf den ersten Blick absurd und übertrieben erscheinen, zeigt aber auch die Macht von Vorurteilen und falschen Überzeugungen. Es ist wichtig, dass Menschen informiert und aufgeklärt sind, um solche Maßnahmen zu vermeiden und das Wohlergehen von Tieren und Menschen gleichermaßen zu schützen. Maßnahmen zum Schutz von Tieren sollten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nicht auf irrationalen Ängsten und Vorurteilen.

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