Politik

Zürcher Ärzte verordnen jetzt Tanzkurse und Gartenarbeit

In Zürich haben Ärzte jetzt die Möglichkeit, ihren Patienten auch soziale Aktivitäten wie Tanzkurse oder Gartenarbeit zu verschreiben. Das Stadtparlament hat am Mittwoch ein Pilotprojekt für „Soziale Rezepte“ genehmigt, das 2,5 Millionen Franken kosten wird. Die Idee hinter den „Sozialen Rezepten“ ist, Patienten zu unterstützen, bei denen medizinische Behandlungen allein keine Verbesserung bringen, wie beispielsweise Long-Covid-Betroffene oder Schmerzpatienten. Durch Aktivitäten wie Tanzkurse, Gartenarbeit oder Schuldenberatung soll der Heilungsprozess ergänzt werden.

Das Konzept der „Sozialen Rezepte“ wurde in den 1990er-Jahren in Großbritannien unter dem Namen „Social Prescribing“ entwickelt und ist dort bereits erfolgreich. Auch in Österreich wird es seit einigen Jahren angewendet. Die Ärzte in Zürich werden Patienten bei Bedarf an sogenannte „Link Worker“ weiterleiten, die vor Ort die passenden Aktivitäten organisieren. Für die Initiatoren der AL in Zürich ist das Pilotprojekt ein wichtiger Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und es besteht die Hoffnung, dass dadurch auch das Gesundheitswesen entlastet werden kann.

Das Zürcher Stadtparlament genehmigte den Versuch mit 84 Ja- und 34 Nein-Stimmen. Die FDP und die SVP stimmten dagegen, da sie der Meinung waren, dass die Bedürfnisse der Patienten bereits durch die bestehenden Strukturen abgedeckt werden können. Die Kritik lautete, dass es sich um die Bewirtschaftung eines Luxusproblems auf Kosten der Steuerzahler handle. Diese Meinung vertrat auch die SVP, die betonte, dass solche Maßnahmen nur in Zürich durchgeführt würden.

Insgesamt bietet das Pilotprojekt der „Sozialen Rezepte“ den Patienten in Zürich somit die Möglichkeit, neben medizinischen Behandlungen auch auf soziale Aktivitäten zur Unterstützung ihres Heilungsprozesses zurückzugreifen. Durch Tanzkurse, Gartenarbeit oder Schuldenberatung soll den Patienten ein ganzheitlicher Ansatz geboten werden, um ihre Gesundheit zu verbessern. Die International erfolgreich praktizierte Idee des „Social Prescribing“ wird somit auch in Zürich umgesetzt, um die Bedürfnisse von Patienten, bei denen medizinische Behandlungen alleine nicht ausreichen, zu unterstützen.

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