Zahlungsverhalten von Unternehmen leicht verbessert
Schweizer Unternehmen haben im ersten Halbjahr 2024 ihre Rechnungen schneller bezahlt, wobei besonders die Automobilbranche und das Gastgewerbe weiterhin das schlechteste Zahlungsverhalten aufwiesen. Laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Dun & Bradstreet sank der Anteil zu spät bezahlter Rechnungen auf 17,9 Prozent, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der durchschnittliche Verzug der Zahlungen lag bei 15 Tagen, was einer Verbesserung um einen Tag im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Branchenübergreifend zeigten die Automobilbranche, das Druck- und Verlagswesen sowie das Gastgewerbe die schlechteste Zahlungsmoral, mit jeweils rund einem Drittel an verspäteten Zahlungen. Hingegen zahlten Finanz- und Versicherungsunternehmen sowie die Handwerker-Branche ihre Rechnungen am gewissenhaftesten. Kantonal gesehen zeigten Unternehmen im Kanton Zug die größte Verzögerung bei Zahlungen, gefolgt vom Tessin. Die nächsten fünf Kantone mit schlechter Zahlungsmoral waren Neuenburg, Waadt, Genf, Wallis und Freiburg, während Obwalden, Appenzell Innerhoden und Uri die besten Werte mit weniger als 10 Prozent an Zahlungsverzügen aufwiesen.
Der Trend zu schnelleren Zahlungen setzt sich fort, da der Anteil verspäteter Zahlungen in den letzten fünf Jahren stetig gesunken ist. Während in den Coronajahren 2020 und 2021 noch rund 20 Prozent der Rechnungen verspätet beglichen wurden, lag dieser Anteil 2019 noch bei über 23 Prozent. Die durchschnittliche Dauer des Zahlungsverzugs betrug gut 15 Tage, was eine Verbesserung um einen Tag im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Es ist erwähnenswert, dass Unternehmen aus der Automobilbranche und dem Gastgewerbe weiterhin das schlechteste Zahlungsverhalten aufweisen, während Finanz- und Versicherungsunternehmen sowie die Handwerker-Branche als die gewissenhaftesten Zahler gelten. Kantonal gesehen zeigen Unternehmen im Kanton Zug die längsten Zahlungsverzögerungen, gefolgt vom Tessin. Die Kluft zwischen den Kantonen mit guter und schlechter Zahlungsmoral scheint sich durch einen „Röstigraben“ zu manifestieren.
Insgesamt deutet die verbesserte Zahlungsmoral auf eine positive Entwicklung in der schweizerischen Wirtschaft hin, da Unternehmen ihre Rechnungen schneller begleichen. Dies könnte zu einer insgesamt stabileren finanziellen Situation und einer gesteigerten Liquidität führen. Durch die Fortsetzung dieses Trends könnten Schweizer Firmen in Zukunft von einem effizienteren Zahlungsverhalten profitieren und ihre Finanzen besser verwalten.