Weniger Wolfsangriffe in Graubünden gemeldet.
Der Wolfsbestand in den Kantonen Wallis und Graubünden nimmt weiter zu, aber die Anzahl der Wolfsrisse ist rückläufig. Dies geht aus aktuellen Daten hervor, die von Umweltverbänden veröffentlicht wurden. Im Wallis sind 15 Prozent weniger Risse zu verzeichnen als im Vorjahr, während es im Kanton Graubünden sogar 35 Prozent weniger sind. Der Trend wird hauptsächlich dem verbesserten Herdenschutz zugeschrieben, da kein klarer Zusammenhang mit den regulierten Wolfsrudeln erkennbar ist. In der Schweiz gibt es mittlerweile über 35 Wolfsrudel, und der Gesamtbestand nimmt leicht zu.
Diese positiven Zahlen zeigen, dass sowohl die Zahl der Risse pro Wolf als auch die absolute Anzahl der Wolfsrisse zurückgehen. Im Wallis wurden bis Ende August 210 Nutztiere gerissen, während im Kanton Graubünden die Zahl der Risse auf 116 sank. Im Kanton Glarus wurde nur ein einziges Nutztier gerissen. Ein einzelner schadenstiftender Wolf in der Waadt sorgte für einen Anstieg der Risse auf 114, wobei über die Hälfte auf sein Konto gingen. Ohne diesen Wolf wären die Zahlen stabil geblieben. Im Jura sind die fünf anwesenden Rudel nur für eine Minderheit der Risse verantwortlich.
Die Zahlen des Kantons Wallis zeigen, dass einige wenige Einzelwölfe fast so viele Nutztiere gerissen haben wie alle Wolfsrudel zusammen. Einige Rudel haben in diesem Jahr noch überhaupt keine Nutztiere gerissen. Die meisten Schäden wurden in Herden ohne Herdenschutzmaßnahmen verursacht, und insgesamt waren nur 35 Prozent der Risse durch Herdenschutz geschützt. Der schadenstiftende Einzelwolf in der Waadt ist zum Abschuss freigegeben, wurde jedoch bisher nicht erlegt. Dies zeigt, dass Einzelwölfe oft mehr Schäden verursachen können als ganze Rudel.
Trotz verfügter Abschüsse bleibt flächendeckender Herdenschutz unerlässlich, da nicht alle Abschüsse durchgeführt werden können. Es ist entscheidend, dass Herdenschutzmaßnahmen flächendeckend umgesetzt werden, um das Zusammenleben mit dem Wolf zu gewährleisten. Der Aufwand für die Land- und Alpwirtschaft ist beträchtlich, aber er zeigt Wirkung. Die Mitteilung wurde von Gruppen wie Wolf Schweiz, Pro Natura, WWF und Birdlife Schweiz veröffentlicht.