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Übernahme von Covestro durch Adnoc gewinnt an Bedeutung

Adnoc, ein Ölkonzern aus Abu Dhabi, hat bekannt gegeben, dass er Covestro, ein deutscher Polymerhersteller, übernehmen möchte. Das Übernahmeangebot liegt bei 62 Euro pro Aktie und bewertet Covestro insgesamt mit 11,7 Milliarden Euro. Laut Morningstar soll das Grundkapital bei Vollzug um zehn Prozent erhöht werden, was zu einem Kapitalzufluss von 1,17 Milliarden Euro führen würde. Die Mindestannahmequote liegt bei 50 Prozent plus einer Aktie. Adnoc hat zugesagt, Covestros Strategie „Sustainable Future“ voll zu unterstützen und die Unabhängigkeit des Unternehmens zu wahren.

An der Börse wurde die Kaufofferte positiv aufgenommen, und die Covestro-Aktie stieg deutlich an. Es gibt jedoch gemischte Meinungen zur Übernahme von europäischen Unternehmen durch Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während einige Experten neutral bis positiv eingestellt sind und keinen Grund zur Sorge sehen, warnt ein Vertreter der ING Deutschland vor möglichen Risiken und einem Ausverkauf deutscher Unternehmen. Covestros CEO Markus Steilemann erwartet, dass der Deal im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen wird und sieht die Übernahme als Chance, das Unternehmen auf die „Überholspur“ zu bringen, ohne dabei die Unternehmenskultur und -werte zu verlieren.

Adnoc-Chef Sultan Ahmed Al Jaber lobt Covestros Expertise im Chemiebereich und betrachtet die Partnerschaft als ideal für nachhaltiges Wachstum. Die Transaktion passt gut zur Strategie von Adnoc, eines der fünf größten Chemieunternehmen weltweit zu werden. Die Übernahme steht jedoch noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der Bundesregierung und der Aktionäre. Covestro ist ein wichtiger Innovationstreiber in der Kunststoffindustrie und entstand 2015 aus der Kunststoffsparte von Bayer. Mit rund 18’000 Mitarbeitern an etwa 50 Standorten weltweit erwirtschaftete das Unternehmen 2023 einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro. Covestro ist im DAX gelistet und setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.

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