Tessin kann Wölfe in zwei Tälern schießen
Der Kanton Tessin hat die Erlaubnis erhalten, die Wolfsrudel im Onsernonetal und Val Colla zu regulieren, indem bis zu zwei Jungtiere pro Rudel im Jahr 2024 abgeschossen werden dürfen. Der Zweck dieser Maßnahme ist es, die Überpopulation von Wölfen in diesen Tälern einzudämmen und die verbleibenden Wölfe ängstlicher zu machen. Die Anordnung wurde im Amtsblatt des Kantons veröffentlicht und hat auch die Aufmerksamkeit der lokalen Medien auf sich gezogen.
Im Tessin wurden bisher drei Wolfsrudel nachgewiesen, die im Onsernonetal, im Val Colla und wahrscheinlich in der Region zwischen dem Monte Tamaro und dem Monte Gradiccioli leben. Ein neues Rudel, das den Spitznamen Carvina trägt, wurde ebenfalls gesichtet, doch die Regulierung dieses Rudels steht noch aus, da der Kanton zunächst den Nachweis erbringen muss, dass dieses Rudel sich weiter vermehrt.
Die Entscheidung, die Wolfsrudel im Onsernonetal und Val Colla zu reduzieren, wurde getroffen, um das Gleichgewicht zwischen Nutztieren und Raubtieren in der Region wiederherzustellen. Durch die Reduzierung der Wolfspopulation sollen auch Konflikte zwischen Menschen und Wölfen minimiert werden. Die Maßnahme wurde vom Bund genehmigt und soll dazu beitragen, die Interessen der lokalen Bevölkerung und der Umwelt in Einklang zu bringen.
Die Regulierung der Wolfsrudel im Tessin ist Teil eines breiteren Plans zur Erhaltung der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts in der Region. Der Kanton setzt sich dafür ein, dass sowohl Nutztiere als auch wilde Tierarten wie der Wolf ihren Platz in der Natur haben können, ohne dass es zu Konflikten kommt. Die Maßnahme wird kontrovers diskutiert, da einige Naturschutzorganisationen Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Wolfspopulation äußern, während andere die Bedürfnisse der Landwirte und ihrer Nutztiere betonen.
In Zukunft wird der Kanton Tessin eng mit Experten und Behörden zusammenarbeiten, um die Situation der Wölfe im Onsernonetal, im Val Colla und in anderen Regionen zu überwachen und gegebenenfalls weitere Regulierungsmaßnahmen zu ergreifen. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu finden, die sowohl den Schutz der Wölfe als auch den Schutz der Nutztiere gewährleistet. Die Diskussion über den Umgang mit der Wolfspopulation im Tessin wird weiterhin intensiv geführt, während die Behörden daran arbeiten, eine ausgewogene Lösung zu finden.



