Ausland

Suppenattacke auf van Gogh: Aktivistinnen müssen ins Gefängnis

Zwei Klimaaktivistinnen wurden in Großbritannien zu Haftstrafen verurteilt, weil sie 2022 ein Gemälde von Vincent van Gogh in der National Gallery in London mit Tomatensuppe beworfen haben. Die 23-jährige Aktivistin erhielt eine Strafe von zwei Jahren, während ihre 22-jährige Mitangeklagte zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Das Gemälde war durch eine Glasscheibe geschützt, aber der Rahmen wurde beschädigt. Die Aktivistinnen gehörten zur Gruppe Just Stop Oil und protestierten gegen die Klimapolitik, indem sie van Goghs berühmtes Sonnenblumen-Gemälde attackierten.

Die Frauen hatten das Gemälde mit Tomatensuppe beworfen und dann ihre Hände an die Wand geklebt. Der Prozess gegen sie begann mit einem Plädoyer auf nicht schuldig, aber das Gericht befand sie schließlich wegen Sachbeschädigung für schuldig. Ein Richter erklärte, dass die Suppe durch das Glas dringen und das Kunstwerk schwer beschädigen hätte können. Die Aktivistinnen wurden daraufhin zu Haftstrafen verurteilt, obwohl sich über 100 Künstler, Kuratoren und Kunsthistoriker für eine mildere Strafe ausgesprochen hatten.

Die Gruppe Just Stop Oil setzt sich für mehr Klimaschutz ein und hatte unter anderem die britische Regierung aufgefordert, die Vergabe neuer Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas zu beenden. Trotzdem wurden die Aktivistinnen wegen ihres Angriffs auf das Gemälde von Vincent van Gogh zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Aktion wurde als unangemessen betrachtet, da sie ein bedeutendes Kunstwerk beschädigten und damit die Grenzen des zivilen Ungehorsams überschritten.

Die Verhaftung und Verurteilung der Klimaaktivistinnen sorgte für Diskussionen darüber, wie weit Protestmethoden gehen können, bevor sie als kriminell betrachtet werden. Während einige die Aktion als mutigen Akt des zivilen Ungehorsams verteidigten, argumentierten andere, dass die Beschädigung von Kunstwerken inakzeptabel sei. Die Verurteilung der Aktivistinnen zeigt, dass die britische Justiz hart gegen Sachbeschädigung vorgeht, auch wenn sie im Rahmen politischer Protestaktionen begangen wird.

Es bleibt abzuwarten, ob die Haftstrafen für die Klimaaktivistinnen Auswirkungen auf zukünftige Protestaktionen haben werden. Die Entscheidung des Gerichts könnte als Warnung an andere Aktivisten dienen, die ähnliche Methoden in Betracht ziehen. Die Debatte über den Einsatz von zivilem Ungehorsam und die Grenzen des Protests wird weiterhin geführt werden, während Aktivisten weltweit weiterhin für eine gerechtere Klimapolitik kämpfen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert