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US-Reaktor soll für Microsoft Rechenzentren wieder in Betrieb genommen werden.

Microsoft plant, ein stillgelegtes Atomkraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen, um den steigenden Energiebedarf seiner Rechenzentren zu decken. Ein Reaktor im stillgelegten US-Atomkraftwerk Three Mile Island soll für die Produktion von Strom genutzt werden, den Microsoft über einen Zeitraum von 20 Jahren abnehmen wird. Durch die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in seinen Produkten steigt der Energiebedarf des Software-Riesen, was im Widerspruch zu den Klimazielen der Tech-Unternehmen steht. Microsoft hatte angekündigt, seine CO2-Emissionen bis 2030 auszugleichen, jedoch hat der KI-Boom zu einem höheren Energiebedarf geführt. Experten schätzen, dass eine Anfrage bei ChatGPT sechs bis zehn Mal mehr Energie verbraucht als eine klassische Google-Suche.

Um seinen Energiebedarf zu decken, plant Microsoft, den Reaktor im Three Mile Island Atomkraftwerk 2027 wieder zu aktivieren. Der Konzern hat sich verpflichtet, den erzeugten Strom über einen Zeitraum von 20 Jahren abzunehmen. Die Entscheidung, das stillgelegte Atomkraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen, fiel vor dem Hintergrund, dass die Produktion von Wind- und Solarenergie schwankt, während Atomkraftwerke kontinuierlich Strom produzieren. Der Betreiber Constellation Energy hatte den Reaktor 2019 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt, plant jedoch nun eine Wiederinbetriebnahme, wenn die Einbindung ins Stromnetz geklärt ist.

Der Unfall im Three Mile Island Atomkraftwerk im Jahr 1979, bei dem es zu einer teilweisen Kernschmelze kam, führte zu einer radioaktiven Wolke, die noch hunderte Kilometer entfernt gemessen wurde. Über 200.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und der Vorfall gilt als einer der folgenreichsten in der kommerziellen Nutzung von Atomenergie in den USA. Trotz dieser Vergangenheit und den Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Atomkraftwerken plant Microsoft, die Energie aus dem wieder aktivierten Reaktor zu nutzen, um seinen steigenden Energiebedarf zu decken.

Die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Microsofts Produkten hat zu einem schnellen Anstieg des Energiebedarfs geführt. Die Integration der ChatGPT-Technologie von OpenAI in verschiedene Produkte des Unternehmens erfordert deutlich mehr Energie als traditionelle Anwendungen. Dies steht im Widerspruch zu den Bemühungen von Tech-Unternehmen, auf erneuerbare Energien umzusteigen und ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Microsoft hatte sich das Ziel gesetzt, bis 2030 seine CO2-Emissionen auszugleichen und bis 2050 den gesamten CO2-Ausstoß seit der Firmengründung zu kompensieren.

Die Entscheidung, den stillgelegten Reaktor im Three Mile Island wieder in Betrieb zu nehmen, um den steigenden Energiebedarf zu decken, unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Tech-Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Klimaziele stehen. Trotz Versprechen, CO2-Emissionen zu reduzieren und auf erneuerbare Energien umzusteigen, können die Anforderungen des digitalen Zeitalters zu einem höheren Energieverbrauch führen. Microsoft wird den erzeugten Strom aus dem Atomkraftwerk über einen langfristigen Zeitraum abnehmen, um den Betrieb seiner Rechenzentren sicherzustellen, auch wenn dies Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Umweltauswirkungen von Atomkraftwerken aufwirft.

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