Der „Kassensturz“ des SRF testet wöchentlich Produkte und kürt einen Testsieger. Hersteller, die das Logo des „Kassensturz“ nutzen wollen, müssen eine Lizenzgebühr von 15.000 Franken zahlen. Diese Lizenz ist ein Jahr lang gültig. Die Produkte können nach dem Test mit einem speziellen Sticker versehen werden, der das Logo des „Kassensturz“ und die Aufschrift „Testsieger“ trägt. Hersteller hoffen, dass Kunden durch das Logo eher zum Kauf des Produkts greifen.
Einem Bericht des „Tages Anzeiger“ zufolge hat ein Produkthersteller unaufgefordert ein Schreiben von der SRF-Lizenzabteilung erhalten, in dem ihnen die Möglichkeit zur Lizenzierung des „Kassensturz“-Logos für ihre Werbemaßnahmen angeboten wird. Die SRF-Sprecherin betont jedoch, dass die Redaktion des „Kassensturz“ unabhängig von der Vermarktungsabteilung arbeitet und die Testergebnisse unabhängig nach publizistischen Kriterien entscheidet.
Laut einem Medienprofessor ist es SRF erlaubt, Lizenzgeschäfte und Merchandising zu betreiben, da sie einen öffentlich-rechtlichen Auftrag haben. Die Einnahmen aus den Lizenzen fließen auf ein von der Redaktion unabhängiges Konto und decken nicht die Anschaffungs- und Laborkosten für die Testprodukte. Der „Kassensturz“ genießt eine hohe Glaubwürdigkeit, was Herstellern nutzen kann, um Produkte mit dem „Testsieger“-Sticker besser zu vermarkten.
Markenexperte Stefan Vogler erklärt, dass das Logo des „Kassensturz“ durch seine Glaubwürdigkeit eine Signalwirkung auf die Kunden haben kann. Es kann dazu führen, dass Kunden eher zum Kauf des Produkts greifen, wenn sie das Logo sehen. Ein anonymer Unternehmer berichtet jedoch, dass nicht alle Firmen die Lizenz für das Logo erwerben, da der kurzfristige Umsatzanstieg auch ohne das Logo erfolgen kann. Seine Firma verzichtet mittlerweile auf den Erwerb der Lizenzen, da der Umsatzerfolg dadurch nicht nachhaltig beeinflusst wird.
