Ohne Marlens Hilfe wäre ich wahrscheinlich nicht hier
Jasmin Liechti hat bei der Rad-WM in Zürich die Silbermedaille im Zeitfahren der U23-Kategorie gewonnen. Dieser Erfolg ist auch ein Stück Marlen Reusser zu verdanken, die Liechti auf ihrem Weg unterstützt hat. Liechti selbst möchte nun ein Vorbild für junge Frauen sein, die sich für den Radsport interessieren.
Die 21-jährige Liechti ist ein Beispiel dafür, wie junge Frauen in der Schweiz den Weg zum Radsport finden. Zuvor war sie im Orientierungslauf aktiv und gehörte dem Nachwuchskader Bern-Solothurn an. Vor drei Jahren wechselte sie zum Radsport, nachdem sie im Orientierungslauf an ihre Leistungsgrenzen gestoßen war und während der Corona-Pandemie keine Wettkämpfe mehr stattfanden. Sie trat dem RV Ersigen bei und lernte dort Marlen Reusser kennen.
Reusser half Liechti auf ihrem Weg zur Medaille, indem sie Trainingspläne schrieb und ihr die Angst nahm. Als Neuling im Radsport war Liechti zunächst überfordert, aber dank Reussers Hilfe fand sie neue Motivation und Erfolg. Liechti wurde Teil des Nationalkaders und fuhr auch für das Team WCC, ein Conti-Team des Weltverbands UCI. Dort erhalten Athletinnen aus weniger entwickelten Radsportländern die Möglichkeit, in Europa Rennen zu fahren.
Die dreifache Zeitfahr-Europameisterin Marlen Reusser war bei der Rad-WM in Zürich aufgrund des Post-Covid-Syndroms abwesend. Obwohl der Kontakt mit ihrer Mentorin abgenommen hat, tauschen sie sich gelegentlich über Whatsapp aus. Liechti ist jedoch sicher, dass sie ohne Reussers Hilfe nicht die Silbermedaille gewonnen hätte. Sie studiert Teilzeit Betriebswirtschaftslehre und Sportwissenschaften an der Universität Bern und hofft, mit ihrer Geschichte junge Menschen für den Radsport zu begeistern. Bei der Rangverkündigung sah sie viele strahlende Kinderaugen und hofft, mit ihrer Medaille etwas bewirken zu können.