Nichtwähler ohne Stimme: Das Wahlrechtsloch in Österreich
In Österreich wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt und laut einer Studie haben 1,5 Millionen Einwohner aufgrund fehlender Staatsbürgerschaft keine Stimme. Viele Migranten fühlen sich erst wirklich angekommen, wenn sie die Staatsbürgerschaft erhalten. Experten betonen, dass die Staatsbürgerschaft ein wichtiges Element der politischen und gesellschaftlichen Integration ist. In Österreich ist die Vergabe von Pässen sehr restriktiv und es gibt keine doppelte Staatsbürgerschaft.
Das Staatsbürgerschaftsrecht in Österreich ist im Vergleich zu Deutschland restriktiver geworden und wird oft als Krönung der Integration betrachtet. Es gibt strenge Voraussetzungen für die Einbürgerung, wie beispielsweise einen ununterbrochenen Aufenthalt von zehn Jahren im Land. Die finanzielle Seite spielt ebenfalls eine große Rolle, da Antragsteller über ein bestimmtes regelmäßiges Einkommen verfügen müssen.
Eine Web-Entwicklerin aus Albanien, die seit zehn Jahren in Wien lebt, kritisiert die Tatsache, dass sie trotz ihrer Steuerzahlungen und langen Aufenthaltszeit nicht wählen kann. Sie empfindet es als unfair, dass sie keine Wahlstimme hat und plant deshalb den Einbürgerungsprozess zu starten. Viele junge Menschen, die in Österreich geboren sind, haben kein Wahlrecht, was zu einem Problem werden kann.
Experten betonen, dass die Politik in Österreich zurückhaltend ist, die Rechte der Bevölkerung ohne Staatsbürgerschaft zu erweitern. Besonders rechte Parteien haben kein Interesse daran, das Wahlrecht auszuweiten. Die diskriminierende Situation der Menschen ohne Staatsbürgerschaft wird oft ignoriert und es besteht die Gefahr, dass die Meinung dieser Bevölkerungsgruppe nicht berücksichtigt wird. Es ist wichtig, dass die jüngere Generation eine Stimme in der politischen Landschaft erhält.