Künstliche Intelligenz im Hochwasserschutz
In Nordrhein-Westfalen soll Künstliche Intelligenz helfen, Hochwasser frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen rechtzeitig zu ergreifen. Das Start-up Okeanos aus Bochum hat einen Sensor entwickelt, der den Wasserstand in einem Bach in Essen misst. Die gesammelten Daten werden dann mithilfe von KI ausgewertet, um die Gefahr von Hochwasser zu bewerten. Die Sensoren erfassen auch die Strömungsgeschwindigkeit und nutzen Satellitendaten, um die Auswirkungen von Starkregen auf Flüsse vorherzusagen. Dadurch kann die KI vorhersagen, ob ein Hochwasser droht und wie hoch der Pegelstand sein wird.
Christian Kuhlicke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig bezeichnet den Einsatz von KI in der Hochwasserfrüherkennung als potenziell wichtigen Schritt. Je früher die lokalen Behörden informiert sind, desto besser können sie Warnungen aussprechen. Das Ziel ist es, mithilfe von KI Lagebilder für Einsatzkräfte wie THW und Feuerwehr sowie für Bürgermeister und Landräte in nahezu Echtzeit zu erstellen. Besonders das Ruhrgebiet birgt aufgrund des Bergbaus und des langsamen Abflusses des Wassers besondere Hochwasserrisiken. Nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2021 sind die Städte Hattingen, Arnsberg, Witten, Werdohl, Plettenberg, Finnentrop und Menden Bösperde besonders gefährdet.
In Folge der Jahrhundertflut 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen mindestens 13 Milliarden Euro an Schäden verursacht und 49 Menschen verloren ihr Leben. Tausende Menschen mussten evakuiert werden, und die Katastrophe führte zu immensen Sachschäden. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Hochwasserfrüherkennung soll dazu beitragen, dass man sich künftig besser vorbereiten und schneller reagieren kann. Die KI soll die Daten aus Sensoren und Wettervorhersagen nutzen, um zu berechnen, ob ein Hochwasser droht und wie hoch der Pegelstand sein wird. Durch die frühzeitige Warnung und Information der lokalen Behörden können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um Schäden zu minimieren.
Die KI analysiert auch historische Daten, um herauszufinden, ob bestimmte Regenmengen bereits zu einem bestimmten Pegelstand geführt haben. Dadurch kann sie präzise Vorhersagen über kommende Hochwasserereignisse treffen und ermöglicht eine effizientere Planung und Vorbereitung. Mithilfe von KI können Lagebilder in Echtzeit erstellt werden, um den Rettungskräften und Verantwortlichen vor Ort eine bessere Übersicht über die Situation zu verschaffen. Dies ist besonders in potenziell gefährdeten Gebieten wie dem Ruhrgebiet von entscheidender Bedeutung, um in Zukunft Katastrophen wie die Hochwasserkatastrophe 2021 zu vermeiden.
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz für die Hochwasserfrüherkennung in Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Schritt, um die Folgen von Naturkatastrophen zu minimieren und Menschenleben zu schützen. Durch die Kombination von Sensordaten, Satellitendaten und historischen Informationen kann die KI präzise Vorhersagen über bevorstehende Hochwasserereignisse treffen. Dies ermöglicht den lokalen Behörden, frühzeitig zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden zu minimieren. Der Einsatz von KI bei der Hochwasserfrüherkennung ist ein vielversprechender Ansatz, um die Sicherheit und Resilienz gegenüber Naturkatastrophen zu verbessern.