Kägi muss Kritik wegen Schrumpfung von Produkten abwehren.

Der Toggenburger Traditionsguetzli-Hersteller Kägi steht derzeit in der Kritik, da Kunden behaupten, er habe heimlich die Preise erhöht, indem er die Anzahl der Biscuits pro Verpackung reduziert hat. Ein verärgerter Biscuit-Liebhaber beschwerte sich auf Reddit darüber, dass Kägi vier Biscuits aus der Verpackung genommen hat und bezeichnete dies als „Shrinkflation“.
Marketing-Chef Ramin Born gibt zu, dass tatsächlich weniger Guetzli pro Verpackung enthalten sind, aber betont, dass der Preis pro Kägi-Biscuit zunächst gleich geblieben ist. Aufgrund gestiegener Kakaopreise musste Kägi jedoch die Preise doch erhöhen. Statt 3.70 Franken empfiehlt das Unternehmen nun einen Verpackungspreis von 3.95 Franken.
Experten wie der Konsumentenschutz und Konsum-Experte Christian Fichter halten die Kritik des Kunden jedoch nicht für gerechtfertigt und betonen, dass es sich hierbei nicht um Shrinkflation handelt. Die Preiserhöhung sei auf gestiegene Rohstoffkosten zurückzuführen. Dennoch wird Kägi kritisiert für die zweistufige Anpassung – erst Mengenreduktion, dann Preiserhöhung – die für Verbraucher möglicherweise verwirrend ist.
Laut Kägi-Sprecher Born gab es in den letzten Jahren eine Veränderung im Konsumverhalten, hin zu sparsameren Einkäufen, um Lebensmittelabfälle zu minimieren. Zudem gebe es mehr Einzelhaushalte und kleinere Familien, was zu einem geringeren Bedarf an Guetzli pro Haushalt führt. Aufgrund gestiegener Rohstoffkosten sah sich Kägi gezwungen, die Preise zu erhöhen, was viele Kunden jedoch verärgerte.
Insgesamt versucht Kägi mit der kleineren und günstigeren Verpackung sicherzustellen, dass Kunden weiterhin ihre Guetzli kaufen. Trotz der Kritik und der Preiserhöhung aufgrund gestiegener Rohstoffkosten hält das Unternehmen daran fest, dass die Anpassungen notwendig waren, um wirtschaftlich zu bleiben und den veränderten Konsumgewohnheiten gerecht zu werden.