Jugendliche verwenden Kondome deutlich weniger häufig
Immer weniger Jugendliche nutzen Kondome, ein Drittel verhütet gar nicht, warnt die WHO. Der Gebrauch von Kondomen bei jungen Menschen in Europa ist rückläufig, während die Rate von ungeschütztem Sex besorgniserregend hoch ist. Dies setzt die Jugendlichen einem erheblichen Risiko sexuell übertragbarer Infektionskrankheiten und ungewollter Schwangerschaften aus. Laut einem WHO-Bericht, der Teil einer umfassenden Gesundheitsstudie unter Jugendlichen ist, verwenden weniger Jugendliche ein Kondom und haben ungeschützten Geschlechtsverkehr.
Der Anteil der Jungen, die beim letzten Sex mit Kondom verhütet haben, sank von 70 auf 61 Prozent von 2014 bis 2022, bei Mädchen von 63 auf 57 Prozent. Fast ein Drittel benutzte beim letzten Geschlechtsverkehr weder ein Kondom noch die Anti-Baby-Pille. Deutsche Jugendliche verwenden im Durchschnitt Kondome, wobei Mädchen die Pille häufiger nutzen. Nur 16 Prozent der Mädchen und 23 Prozent der Jungen in Deutschland verwenden weder Pille noch Kondom, während in Österreich und der Schweiz bessere Werte erzielt werden.
Die WHO betont, dass eine bessere Aufklärung und der Zugang zu Verhütungsmitteln das Problem lösen könnten. Es gibt erhebliche Lücken in der altersgerechten Aufklärung und dem Zugang zu Verhütungsmitteln, so die Daten. Die altersgerechte Sexualerziehung wird in vielen Ländern vernachlässigt und wird fälschlicherweise kritisiert. Umfassende Sexualerziehung ist entscheidend, um informierte Entscheidungen über Sex in einer vulnerablen Phase des Lebens zu treffen, so der Hauptautor des Berichts.
Es ist wichtig, dass junge Menschen Informationen über Themen wie Zustimmung zum Sex, intime Beziehungen, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung erhalten. Die WHO warnt vor den Risiken von ungeschütztem Sex, Infektionskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften. Die Daten zeigen einen Rückgang im Gebrauch von Kondomen und eine Zunahme von ungeschütztem Geschlechtsverkehr bei Jugendlichen, was ein ernstes Problem darstellt. Die Aufklärung und der Zugang zu Verhütungsmitteln müssen verbessert werden, um die sexuelle Gesundheit der jungen Generation zu schützen.