Ausland

In ganz Deutschland wurden mehr als 280 Anträge für Cannabis-Anbauvereine gestellt.

Seit der umstrittenen Freigabe von Cannabis für Erwachsene in Deutschland können sich nun auch Vereine um amtliche Anbaugenehmigungen kümmern. Nach fünf Monaten sind bundesweit bereits mehr als 280 Anträge auf Erlaubnisse für den Anbau von Cannabis innerhalb von Vereinen eingegangen. Nordrhein-Westfalen führt mit 69 Anträgen, gefolgt von Niedersachsen mit 27 Anträgen, von denen bereits elf genehmigt wurden.

Die Genehmigung für nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern ist die zweite Stufe der Cannabis-Legalisierung in Deutschland. In diesen Clubs können Erwachsene gemeinsam Cannabis anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Es gelten jedoch strenge Auflagen für den Anbau und die Abgabe. Seit dem 1. April ist der Konsum von Cannabis für Volljährige unter bestimmten Beschränkungen legal. Der Anbau von bis zu drei Pflanzen und der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis ist erlaubt.

Bisher wurden Erlaubnisse für Anbauvereine hauptsächlich in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Rheinland-Pfalz erteilt. In anderen Ländern wie Baden-Württemberg und Bayern liegen bereits viele Anträge vor, jedoch wurden noch keine Erlaubnisse erteilt. Vereine müssen bei ihrem Antrag Angaben zur Mitgliederzahl, Standort der Anbauflächen, erwarteten Cannabis-Mengen, Sicherheitsmassnahmen und einem Gesundheits- und Jugendschutzkonzept machen. Die Erlaubnis ist befristet auf sieben Jahre, kann jedoch nach fünf Jahren verlängert werden.

Für die Abgabe von Cannabis in den Vereinen gelten ebenfalls bestimmte Vorgaben. Pro Mitglied dürfen täglich höchstens 25 Gramm und monatlich höchstens 50 Gramm abgegeben werden. Für 18- bis 21-Jährige sind monatlich 30 Gramm mit maximal zehn Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) erlaubt. Die Bearbeitungszeit für die Anträge wird auf drei Monate geschätzt.

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hat die Tür für nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen geöffnet, die es erwachsenen Mitgliedern ermöglichen, Cannabis gemeinsam anzubauen und abzugeben. Dieser Schritt markiert eine weitere Stufe in der Entwicklung des deutschen Cannabismarktes und bringt neue Herausforderungen und Chancen für Vereine und Mitglieder mit sich. Die strengen Auflagen und Vorgaben sollen sicherstellen, dass der Konsum und Anbau von Cannabis innerhalb der gesetzlichen Grenzen bleibt und der Gesundheit und dem Jugendschutz Rechnung getragen wird.

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