Ausland

Gehörlose Abgeordnete gebärdet erste Rede im Bundestag

Historischer Moment im Bundestag: Heike Heubach, die erste gehörlose Abgeordnete in der Geschichte des Bundestags, hielt eine Rede in Gebärdensprache. Sie betonte die Vielfalt im Parlament und dass es höchste Zeit war, dass ein gehörloser Mensch eine Rede halte. Heubach trat im November 2019 in die SPD ein und übernahm im März den Platz des Politikers Uli Grötsch. Die Abgeordneten aller Fraktionen zeigten stillen Applaus mit der Gebärde für Applaus.

Die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz betonte vor der Rede von Heubach, wie wichtig es sei, die Gesellschaft besser im Bundestag zu repräsentieren. Die Rede der Abgeordneten wurde simultan in gesprochene Sprache übersetzt, um für alle verständlich zu sein. Heubach verteidigte in ihrer Rede die geplante Novellierung des Baugesetzbuches, die Kommunen mehr Möglichkeiten bei der Bauplanung geben und mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen soll.

Die erste gehörlose Abgeordnete betonte, dass das neue Baugesetz die Entwicklung von Städten gegen die Folgen des Klimawandels stärken würde. Sie argumentierte, dass es am teuersten sei, wenn nichts getan wird. Heubach möchte mit ihrer Rede nicht nur Menschen mit Behinderungen vertreten, sondern alle Menschen dazu inspirieren, dass sie alles schaffen können, was sie sich vornehmen.

Heubachs Rede markiert einen historischen Moment im Bundestag, der für mehr Vielfalt und Inklusion im Parlament steht. Die Anerkennung und Unterstützung aller Fraktionen sowie die Möglichkeit, in Gebärdensprache zu sprechen, zeigen den Fortschritt in der politischen Landschaft. Heubach wird weiterhin für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und für eine gerechtere Politik kämpfen.

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