Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Gründer von Telegram, Pawel Durow, eingeleitet und ihn unter Justizaufsicht gestellt. Die Vorwürfe beinhalten unzureichende Kooperation mit Behörden bei Kriminalitätsermittlungen und Beihilfe zu Straftaten. Durow wurde überraschend festgenommen und nach einem Verhör wieder freigelassen, muss nun jedoch strenge Auflagen befolgen, darunter eine hohe Kaution und regelmäßige Polizeimeldungen.
Es wird vermutet, dass Durow durch fehlende Interventionen bei Telegram und mangelnde Kooperation mit Behörden an Straftaten wie Drogenhandel, Geldwäsche, Betrug und Kindesmissbrauch beteiligt war. Auch die unzureichende Zusammenarbeit bei gesetzlich zulässigen Abhörmassnahmen wird ihm vorgeworfen. Es wurde bereits seit Februar gegen ihn ermittelt und er musste eine hohe Kaution hinterlegen.
Das Ermittlungsverfahren gegen Durow könnte zu einem Strafprozess führen, der ihm bis zu zehn Jahre Haft und eine hohe Geldstrafe einbringen könnte. Telegram hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass alle Regeln eingehalten werden. Durow betonte, dass er nichts zu verbergen hat und es absurd ist, eine Plattform oder ihren Besitzer für den Missbrauch des Dienstes durch Dritte verantwortlich zu machen.
Telegram wird bereits seit längerem vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen Hassrede und andere illegale Aktivitäten vorzugehen. Der Messengerdienst steht als undurchsichtig organisierte Plattform in der Kritik, auf der sich Verbrecher, Terroristen, Drogendealer und Kriegstreiber leichter als in anderen sozialen Netzwerken organisieren können. Durow hatte Russland verlassen, weil er sich weigerte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Telegram betont jedoch, dass sie sich innerhalb der Branchenstandards bewegen.
Insgesamt müssen die Ermittlungen zeigen, ob die Anschuldigungen gegen Durow sich erhärten oder ob das Verfahren eingestellt wird. Es bleibt abzuwarten, wie die französische Justiz in diesem Fall entscheidet und ob Durow letztendlich für die Vorwürfe haftbar gemacht wird. Telegram hat sich erfolgreich als beliebter Messengerdienst etabliert, steht jedoch aufgrund der Vorwürfe gegen Durow vor Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt.
