FPÖ-Skandal: SS-Lied bei Beerdigung gesungen
Politiker nehmen an umstrittenem Begräbnis teil, während Österreich vor der Wahl steht
Mit der bevorstehenden Parlamentswahl in Österreich sorgen die FPÖ-Politiker Harald Stefan und Martin Graf für Aufregung. Die beiden waren an einem Begräbnis in Wien anwesend, bei dem ein umstrittenes Lied mit SS-Vergangenheit gesungen wurde. Auf verdeckten Filmaufnahmen, die von der Tageszeitung „Der Standard“ veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie die Trauergemeinde das Lied „Wenn alle untreu werden“ singt, inklusive der Zeile, „woll’n predigen und sprechen vom heil’gen Deutschen Reich“. Scharfe Kritik aus allen politischen Lagern folgte.
Justizministerin Alma Zadic von den Grünen bezeichnete die FPÖ als rechtsextrem und zeigte sich entsetzt über das Verhalten der Parteimitglieder. Auch die konservative ÖVP, die sozialdemokratische SPÖ und die liberalen Neos äusserten sich kritisch zu den Vorfällen. Bei dem Begräbnis wurde ein ehemaliger FPÖ-Lokalpolitiker beigesetzt, der bereits 2006 für einen Skandal gesorgt hatte.
Die FPÖ-Vertreter Stefan und Graf äusserten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Die Partei selbst wies die Kritik zurück und bezeichnete den Versuch, das Begräbnis politisch zu instrumentalisieren, als pietätlos und schäbig. Das Lied, das bei der Beisetzung gesungen wurde, stammt aus dem Jahr 1814 und wurde von der SS als „Treuelied“ glorifiziert, aber auch vom NS-Widerstand gesungen.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Parlamentswahl in Österreich kommen die Vorfälle für die FPÖ zur Unzeit. Die Partei hat in der Vergangenheit immer wieder mit rechtsextremen Tendenzen und Skandalen zu kämpfen gehabt. Die Teilnahme an einem Begräbnis, bei dem ein Lied mit SS-Bezug gesungen wird, sorgt für Empörung und Kritik aus allen politischen Lagern.
Die FPÖ steht erneut in der Kritik, rechtsextreme Tendenzen zu unterstützen und zu tolerieren. Die Partei zeigt sich empört über die Veröffentlichung des Videos und betont, dass sie keinen Einfluss auf die Planung und Gestaltung des Begräbnisses hatte. Die politische Landschaft in Österreich reagiert gespalten auf die Vorfälle, während die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger kurz bevorsteht.
Die Teilnahme der FPÖ-Politiker an einem umstrittenen Begräbnis könnte sich negativ auf das Wahlergebnis der Partei auswirken und das Image der rechtspopulistischen Partei weiter beschädigen. Die Empörung über die Verbindung zur SS-Vergangenheit und die Kritik aus allen politischen Lagern zeigen, dass die FPÖ weiterhin mit ihrem Ruf zu kämpfen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Vorfälle auf die Stimmung der Wählerinnen und Wähler auswirken werden.