FPÖ-Chef Kickl drängt auf „Remigration“
Herbert Kickl, der Chef der FPÖ, hat versprochen, kurz vor den österreichischen Parlamentswahlen eine Politik der „Remigration“ für Österreich umzusetzen. Bei einer Veranstaltung in Wien vor Hunderten Fans hat er betont, dass er keinen Grund sieht, warum dieses Wort als böse angesehen werden sollte. Die Identitäre Bewegung, die in Österreich als rechtsextrem gilt, propagiert ebenfalls die „Remigration“, was bedeutet, dass eine große Anzahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll, möglicherweise auch unter Zwang.
Kickl forderte bei der Abschlussveranstaltung des FPÖ-Wahlkampfes eine „Remigration“ für Flüchtlinge, die sich nicht an die Regeln halten. Er sprach sich auch dafür aus, Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Somalia grundsätzlich kein Asyl mehr in Österreich zu gewähren. Darüber hinaus kritisierte er die Sanktionen gegen Russland aufgrund der Ukraine-Invasion als einen Eintritt in einen Wirtschaftskrieg.
Obwohl die FPÖ in den Umfragen einen deutlichen Vorsprung hatte, ist dieser kurz vor der Wahl auf nur noch zwei Prozentpunkte vor der ÖVP geschrumpft. Die Demoskopen sehen die FPÖ bei 27 Prozent und die ÖVP bei 25 Prozent. Die SPÖ droht ein Rekordtief mit rund 20 Prozent zu erreichen, während die Grünen, bisher Koalitionspartner der ÖVP, mit etwa neun Prozent rechnen können. Am Sonntag sind knapp 6,4 Millionen Bürger in Österreich aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Kickl ist zuversichtlich, dass die FPÖ den ersten Platz holen wird.