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Ex-Miss getötet – Nachbarin beschuldigt die Polizei

Der grausame Mord an der Ex-Miss-Schweiz-Finalistin K.J. im Februar hat für internationales Aufsehen gesorgt. Ihr Ehemann wird als mutmasslicher Täter festgehalten, nachdem er sie erwürgt und zerstückelt haben soll. Die Familie lebte in einem edlen Viertel in Binningen BL, wo die Nachbarn immer noch geschockt über die Tat sind. Eine Nachbarin erhebt Vorwürfe gegen die Polizei, die angeblich nicht schnell genug reagiert habe, obwohl es schon zuvor Anzeichen von Gewalt gegeben habe.

K.J. und ihr Ehemann M.R. präsentierten sich nach aussen hin als Vorzeigefamilie, was auf Social Media zu sehen war. Doch hinter den idyllischen Bildern verbarg sich offensichtlich eine gewalttätige Beziehung. Als das Opfer von einem Bekannten gewürgt und zerstückelt aufgefunden wurde, war die Fassungslosigkeit in der Nachbarschaft gross. Noch immer stehen Blumen und Kerzen vor dem verlassenen Anwesen, während die Nachbarn den Vorfall immer noch nicht fassen können.

Eine Nachbarin des Paares berichtet, dass sie nie Streitigkeiten gehört habe und das Paar als normale Nachbarn wahrgenommen habe. Ihren Angaben zufolge habe die Polizei schon vor dem Mord gerufen worden sein, ohne jedoch angemessen zu reagieren. Sie wirft dem System und der Polizei vor, die Opfer von häuslicher Gewalt im Stich gelassen zu haben und nicht genug Schutz geboten zu haben. Eine mangelnde Sensibilisierung und Aufklärung zu diesem Thema führe dazu, dass Frauen nicht ausreichend geschützt werden.

Der mutmassliche Täter behauptet vor Gericht, aus Notwehr gehandelt zu haben, da das Opfer ihn angegriffen habe. Das medizinisch-forensische Gutachten spricht jedoch gegen seine Darstellung einer Notwehr und zeigt, dass er bereits zuvor Gewalt gegen seine Frau angewendet hat. Die Ermittler beschreiben ihn als gefühllos und skrupellos nach der Tötung seiner Ehefrau. K.J. war eine bekannte Persönlichkeit, die 2003 den Titel „Miss Nordwestschweiz“ gewann und 2008 im Finale der Miss Schweiz stand. Danach war sie als Laufsteg-Trainerin aktiv und arbeitete eng mit den Misses zusammen.

Der Fall des Mordes an K.J. ist ein tragisches Beispiel für häusliche Gewalt und die Folgen von unzureichendem Schutz seitens der Polizei. Der Vorfall wirft ein Licht auf die Notwendigkeit einer besseren Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Gewalt in Beziehungen. Die Opferhilfe Schweiz bietet Betroffenen und deren Umfeld kostenlose, vertrauliche und anonyme Beratung in jedem Kanton an. Es ist wichtig, dass Fälle wie dieser ernst genommen werden und nicht als Einzelfälle abgetan werden, um weitere Gewalttaten zu verhindern.

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