Ausland

EU-Länder importieren mehr Gas aus Russland als aus den USA

Die EU-Staaten haben im zweiten Quartal erstmals seit knapp zwei Jahren mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA. Laut Daten von Bruegel bezog die EU zwischen April und Juni gut 12,7 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland und 12,3 Milliarden aus den USA. Obwohl die Lieferungen aus Russland im Vergleich zum ersten Quartal leicht zurückgingen, waren sie dennoch höher als die Lieferungen aus den USA, die stärker sanken.

Norwegen bleibt der größte Gaslieferant der EU, auch im zweiten Quartal, mit 23,9 Kubikmetern. Vor dem Konflikt mit der Ukraine war Russland der größte Lieferant, aber viele EU-Staaten reduzierten ihre Importe aus Russland nach dem Überfall auf die Ukraine Anfang 2022. Russland hat sich jedoch mittlerweile wieder auf den zweiten Platz der Lieferantenliste der EU vor den USA positioniert. Die genauen Zielländer, an die das Gas geliefert wurde, gehen aus den Daten nicht hervor.

Diese Entwicklung zeigt, dass die Importe von Gas aus Russland wieder an Bedeutung gewinnen. Die EU war lange Zeit bestrebt, ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, aber die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass Russland nach wie vor eine wichtige Rolle als Gaslieferant für die EU spielt. Die geopolitische Situation und die Energiepolitik könnten sich daher erneut verschieben, wenn Russland weiterhin stark in den Gasmarkt der EU involviert ist.

Die Daten von Bruegel zeigen, dass die EU-Staaten im zweiten Quartal insgesamt 47,5 Milliarden Kubikmeter Gas importiert haben, wobei Norwegen, Russland und die USA die größten Lieferanten waren. Dies unterstreicht die Bedeutung der EU als wichtiger Absatzmarkt für Gaslieferanten aus verschiedenen Ländern. Die EU ist ein wichtiger Akteur auf dem internationalen Gasmarkt und die Importzahlen reflektieren die wechselnden Beziehungen zu den verschiedenen Gaslieferanten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gasimporte der EU in Zukunft weiterentwickeln werden. Die Beziehungen zu Russland und den USA spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Energiepolitik der EU. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Russland nach wie vor ein wichtiger Lieferant für die EU ist, trotz früherer Bemühungen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Die geopolitische Dynamik und die wirtschaftlichen Faktoren werden weiterhin Einfluss auf die Gasimporte der EU haben und könnten zu Veränderungen in der Energiepolitik führen.

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