Die Verschuldungsrate in der Schweiz ist weiter leicht gesunken.
Die Schuldnerquote in der Schweiz ist bis Ende August 2023 auf 5,5 Prozent gesunken, nachdem sie im Januar 5,6 Prozent betrug. Dieser Rückgang ist auf die wachsende Bevölkerung und die gute Wirtschaftslage zurückzuführen. Laut der Wirtschaftsauskunftei Crif gelten knapp 413’000 Menschen als überschuldet. Es gibt jedoch grosse regionale Unterschiede, wobei die Westschweiz eine höhere Schuldnerquote aufweist als die übrige Schweiz. Der Kanton Neuenburg liegt mit 9,2 Prozent an der Spitze, gefolgt von Genf mit 8,8 Prozent und Basel mit 7,3 Prozent.
Die Ostschweizer und Innerschweizer Kantone haben die niedrigsten Schuldnerquoten in der Schweiz. Der Kanton Appenzell Innerrhoden führt mit nur 1,4 Prozent die Liste an, gefolgt von Uri (2,4 Prozent), Zug (2,5 Prozent), Obwalden (2,6 Prozent) und Nidwalden (2,7 Prozent). Es gibt auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern, wobei Männer stärker überschuldet sind als Frauen. Männer zwischen 38 und 41 Jahren haben die höchste Schuldnerquote. Bei der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren sind hingegen beide Geschlechter zu gleichen Teilen überschuldet.
Um die Schuldnerquote zu ermitteln, wurden alle Privatpersonen über 18 Jahre berücksichtigt, die Betreibungen ab Fortsetzungsbegehren, Konkurse und Verlustscheine hatten. Trotz des leichten Rückgangs der Schuldnerquote besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Überschuldung von Privatpersonen in der Schweiz zu bekämpfen. Es ist wichtig, Präventionsmassnahmen zu ergreifen und finanzielle Bildung zu fördern, um Menschen dabei zu helfen, ihre finanzielle Situation zu verbessern und vor Überschuldung zu schützen.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass bestimmte Regionen und Bevölkerungsgruppen in der Schweiz besonders von Überschuldung betroffen sind. Es ist wichtig, dass Regierungen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zusammenarbeiten, um Massnahmen zur Bekämpfung der Überschuldung zu entwickeln und umzusetzen. Durch Aufklärung, Beratung und Unterstützung können Menschen dabei unterstützt werden, ihre Finanzen zu verwalten und aus den Schulden herauszukommen.
Es ist auch entscheidend, dass individuelle Fälle von Überschuldung betrachtet werden, um massgeschneiderte Lösungen anzubieten. Jeder Mensch hat eine einzigartige finanzielle Situation, die spezifische Massnahmen erfordert. Durch die gezielte Unterstützung von Menschen in finanziellen Schwierigkeiten können langfristige Lösungen gefunden werden, um Überschuldung in der Schweiz zu reduzieren und das Wohlstandsniveau der Bevölkerung zu verbessern.
Die Schweiz hat bereits verschiedene Programme und Initiativen zur finanziellen Bildung und Prävention von Überschuldung implementiert. Es ist wichtig, dass diese Massnahmen fortgesetzt und ausgebaut werden, um die Zahl der überschuldeten Privatpersonen weiter zu senken und eine nachhaltige finanzielle Gesundheit der Bevölkerung sicherzustellen. Durch eine koordinierte und umfassende Strategie kann die Schweiz langfristig das Problem der Überschuldung angehen und die finanzielle Stabilität der Bürgerinnen und Bürger fördern.