Deutschland beginnt bald später: Werden Schüler an Gymnasien benachteiligt?
Das VBS hat beschlossen, den Start der Rekrutenschule (RS) ab dem Jahr 2027 zu verschieben, um den Lehrabgängern entgegenzukommen. Dies bedeutet, dass die Sommer-RS ab 2027 später beginnen wird als bisher. Diese Anpassung soll vor allem den Lehrlingen und den ausbildenden Unternehmen zugutekommen. Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind größtenteils positiv, auch der Schweizerische Studentenverein hat nichts dagegen.
Für die Lehrabgänger stellt die Verschiebung des RS-Starts eine Erleichterung dar, da viele von ihnen bisher aufgrund der Kollision mit ihren Lehrverträgen die RS im Winter absolvierten. Durch den späteren Start der Sommer-RS sollen sie nun die Lehre abschließen und danach direkt in die RS starten können. Allerdings könnte diese Änderung negative Auswirkungen auf die Maturanden haben, da die RS am Ende sechs Wochen länger dauern wird. Dies könnte es für sie schwieriger machen, im Herbst mit dem Studium zu beginnen.
Der Zentralsekretär des Schweizerischen Studentenvereins, Heinz Germann, betont jedoch, dass es keinen Sinn macht, Ausbildungen gegeneinander auszuspielen und darüber zu diskutieren, wer einen Vorteil hat. Er sieht die Verschiebung als einen Schritt in die richtige Richtung, um die Schweizer Armee zu stärken. Auch in der Politik herrscht weitgehend Konsens darüber, dass die Anpassung des RS-Starts sinnvoll ist.
Bürgerliche Politiker wie SVP-Nationalrat David Zuberbühler und die Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger begrüßen die Verschiebung des RS-Starts als Erfolg für die Lehrlinge und die Arbeitgeber. Sie sehen darin eine Anpassung an die Bedürfnisse der Mehrheit der RS-Absolventen, die Lehrabgänger sind. Auch SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf befürwortet die Anpassung, da sie dazu beiträgt, dass mehr Lehrlinge die RS im Sommer beginnen können.
Obwohl die Verschiebung des RS-Starts möglicherweise Auswirkungen auf den Studienbeginn der Maturanden hat, sind die Politiker der Meinung, dass diese Veränderung insgesamt positiv ist. Sie betonen, dass sowohl Lehrlinge als auch Gymnasiasten von dieser Anpassung profitieren können. Letztendlich wird man erst nach der Umsetzung des neuen Startzeitpunkts beurteilen können, wie gut die Maßnahme funktioniert. Die Diskussion darüber, wie der Dienst in der Armee attraktiver gestaltet werden kann, bleibt jedoch weiterhin relevant.