Ausland

Besucher verletzen mehrere Mitarbeiter des Krankenhauses in Essen

In Essen griffen Angehörige eines Patienten die Mitarbeiter eines Krankenhauses an, wobei mindestens sechs Mitarbeiter verletzt wurden, darunter eine 23-Jährige schwer. Ein 41-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen und wegen gefährlicher Körperverletzung und Beschädigung von Krankenhausinventar angezeigt. Der Vorfall ereignete sich im Stadtteil Huttrop, und die Polizei prüft auch mögliche Verbindungen zur Clankriminalität. Der Essener Bürgermeister Thomas Kufen verurteilte den Angriff scharf und forderte eine klare Antwort von Justizbehörden. Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft sind 73 Prozent der Krankenhäuser mit einer Zunahme von Gewaltübergriffen konfrontiert.

Die Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts ergab, dass die Gewalt gegen Krankenhausmitarbeiter in den letzten Jahren zugenommen hat, wobei vor allem der Pflegedienst betroffen ist. Als Hauptursache nannten die Kliniken einen allgemeinen Respektverlust gegenüber dem Personal. Zur Prävention setzen die Krankenhäuser auf Deeskalationstraining, bauliche Maßnahmen und Sicherheitsdienste. Es besteht die Forderung nach Strafverschärfung angesichts der zunehmenden Gewalt, die häufig auf Unverständnis über die Behandlungsabläufe zurückzuführen ist. Die Gewerkschaft der Polizei fordert eine konsequente Aufklärung und Bestrafung solcher Gewalttaten.

Die Zahl der Gewalttaten in deutschen Krankenhäusern steigt laut den Daten der Landeskriminalämter kontinuierlich an, wobei Rohheitsdelikte wie Raub, Körperverletzung und Freiheitsberaubung eingeschlossen sind. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt einen Anstieg von etwa 18 Prozent seit 2019 auf über 6.190 Straftaten im Jahr 2022. Es wird jedoch nicht klar, wer für die Gewalt verantwortlich ist, ob Opfer oder Täter aus dem medizinischen Personal stammen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und das Deutsche Krankenhausinstitut gehen von einer erheblichen Dunkelziffer aus, da viele kleinere Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht werden.

Die Entwicklung der Gewalt gegen Helfer und Beschützer, einschließlich Krankenhäuser, ist besorgniserregend. Die Gewerkschaft fordert eine konsequente Bestrafung solcher Taten und eine schnelle Aufklärung der Sachverhalte. Der Respekt gegenüber dem Krankenhauspersonal muss gestärkt werden, um solche Gewaltvorfälle zu verhindern. Die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen muss oberste Priorität haben, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sie ohne Angst vor Gewalt ihrer wichtigen Arbeit nachgehen können.

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