Schweiz

Berufsmatura für Lernende der 3. Sek in Kanton Zug muss überprüft werden

Der Kanton Zug plant, begabten Schülern die Möglichkeit zu geben, bereits vor ihrer Berufslehre mit dem Unterricht für die Berufsmatura zu beginnen. Das Projekt „BM Sek+“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die keinen gymnasialen Weg anstreben und ermöglicht es ihnen, das erste Berufsmaturajahr bereits in der dritten Sekundarschule abzuschließen. Die Schüler besuchen an einem Tag pro Woche den BM-Unterricht in der Berufsschule, während sie an den restlichen Tagen den regulären Unterricht an der Sekundarschule besuchen. Das Zuger Parlament hat das Postulat mit einer knappen Mehrheit von 34 zu 32 Stimmen gut geheißen, obwohl die Regierung Bedenken bezüglich der Konkurrenz zu anderen Bildungsangeboten äußerte.

Die Regierung des Kantons Zug war ursprünglich gegen das Postulat der Mitte-Fraktion, da sie Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz zu anderen Bildungsangeboten äußerte. Sie argumentierte, dass die Einführung von „BM Sek+“ andere Bildungsangebote beeinträchtigen könnte, wie beispielsweise Wahlpflichtfächer, die aufgrund von niedrigen Schülerzahlen möglicherweise nicht mehr zustande kämen. Zudem möchte die Regierung die Entwicklung der Anmeldezahlen und Erfolgsquoten von „BM Sek+“ in Luzern abwarten, wo das Projekt bereits implementiert wurde. Trotz dieser Bedenken und des Widerstands einiger Oppositionsparteien setzten sich die Befürworter mit knapper Mehrheit durch.

Die Kritik und Unterstützung für das Projekt „BM Sek+“ waren gemischt. Während die Mitte, FDP und Grünliberalen das Angebot als attraktiv und sinnvoll erachteten, äußerten die SVP, die SP und die Alternativen-die Grünen (ALG) Bedenken. Einige Politiker argumentierten, dass das Projekt den geordneten Sek-Unterricht stören könnte oder zu teuer und schwierig umzusetzen sei. Trotz dieser Bedenken war die knappe Mehrheit des Parlaments für die Einführung von „BM Sek+“ und Bildungsdirektor Stephan Schleiss äußerte, dass er Gespräche mit dem Kanton Luzern führen wolle, um das Projekt umzusetzen.

Insgesamt ist die Einführung von „BM Sek+“ im Kanton Zug ein umstrittenes Thema, das sowohl Unterstützer als auch Gegner hat. Die Möglichkeit für begabte Schülerinnen und Schüler, bereits vor ihrer Berufslehre mit dem Unterricht für die Berufsmatura zu beginnen, wird als attraktives Angebot angesehen. Trotz Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz zu anderen Bildungsangeboten und der Umsetzbarkeit des Projekts hat das Zuger Parlament mit knapper Mehrheit für die Einführung gestimmt. Es bleibt abzuwarten, wie sich „BM Sek+“ in Zukunft entwickeln wird und ob es tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Bildungsangebot darstellt.

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