Ausland

DIW senkt Konjunkturprognose für Deutschland

Die deutsche Wirtschaft erholt sich langsamer als erwartet, wodurch das DIW seine Prognose senkt und die Erholung auf 2025 verschiebt. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich nicht wachsen, sondern stagnieren. Die Konjunkturchefin des DIW, Geraldine Dany-Knedlik, erklärte, dass sowohl die Industrie als auch der private Konsum schwächer sind als erwartet, da Verbraucher ihr Geld lieber sparen anstatt auszugeben. Dies spiegelt sich in einer aktuellen Sparquote von 10,8 Prozent wider.

Vor dem DIW hatten bereits drei führende Wirtschaftsinstitute ihre Prognosen deutlich gesenkt, wobei sie ebenfalls kein Wirtschaftswachstum für dieses Jahr voraussagen. Trotz der aktuellen stagnierenden Lage betont Dany-Knedlik, dass der wirtschaftliche Aufschwung lediglich verschoben sei und für das kommende Jahr ein Wachstum von 0,9 Prozent und für 2026 von 1,4 Prozent erwartet wird. Die treibenden Kräfte hinter dieser verspäteten wirtschaftlichen Erholung werden hauptsächlich der Konsum und die gestiegenen Reallöhne sein.

Positive Signale in Bezug auf die Zinswende der Europäischen Zentralbank im Juni zeigen sich auch im Aussenhandel und den Investitionen. Die deutschen Exporte könnten jedoch eher von Dienstleistungen wie dem IT-Bereich oder dem Reiseverkehr unterstützt werden. Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es weltwirtschaftliche Risiken, darunter eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident oder eine weitere Eskalation der Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Auch innenpolitische Probleme wie das Erstarken der AfD könnten die Wirtschaft belasten.

Insgesamt zeigt sich eine verlangsamte wirtschaftliche Erholung in Deutschland, die durch eine schwache Industrie und einen zurückhaltenden privaten Konsum gekennzeichnet ist. Die Wirtschaftsforscher erwarten jedoch, dass sich die Situation in den nächsten Jahren verbessern wird, vor allem durch einen Anstieg des Konsums und der Reallöhne. Trotz vorhandener Risiken und Unsicherheiten wird eine allmähliche Erholung der deutschen Wirtschaft erwartet, die auch durch positive Signale im Aussenhandel und den Investitionen unterstützt wird.

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