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Abschied von Adele in München: „Sommermärchen“ oder „Klima-Fiasko“?

Das zehnte und letzte Konzert des Superstars Adele findet heute im eigens errichteten Stadion in München statt. Während einige Beobachter von zahlreichen glücklichen Fans und profitierenden Gastwirten sprechen, sehen Umweltschützer das Konzert als „klimapolitisches Fiasko“.

Die Gastronomie in München schwärmt von den zehn Konzerten im August als einem „Sommermärchen“. Die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Angela Inselkammer, berichtet von vollen Hotels zu guten Preisen. Die Nachfrage nach Unterkünften war hoch und die Gäste waren bereit, Geld auszugeben.

Heute findet der letzte von insgesamt zehn Auftritten von Adele in ihrem eigens errichteten Pop-Up-Stadion in München statt. Hunderttausende Fans haben die Sängerin während ihrer Konzertreihe live erlebt. Adele hatte sich entschieden, nicht auf Tour zu gehen und stattdessen ein individuelles, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Stadion in München zu errichten.

Die Wirtschaft in München profitierte erheblich von der Konzertreihe, die nach Schätzungen eine halbe Milliarde Euro einbrachte. Die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern geht von einer zusätzlichen Wertschöpfung in zweistelliger Millionen Höhe aus. Gastronomie, Hotels, Einzelhandel und Verkehrsdienstleister profitierten von den Konzertbesuchern.

Kritik kam hingegen von Umweltschützern und dem EU-Klimapakt, die die Anreise der Konzertbesucher in Frage stellten. Laut einer Umfrage kamen 24,3 Prozent der Besucher mit dem Flugzeug nach München. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Person lagen bei 41,14 Kilogramm, was den Angaben zufolge einem Baum entspricht, der drei Jahre lang kompensieren kann.

Der EU-Klimapakt-Botschafter Julian Vogels bezeichnete die Konzertreihe als „klimapolitisches Fiasko“ und betonte, dass eine Tournee in mehreren europäischen Städten die Umweltbelastung durch Flugreisen reduziert hätte. Adele hätte so internationalen Fans entgegenkommen können und gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimieren können.

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