Schweizer Verbraucher profitieren nicht von sinkenden Zuckerpreisen
Der globale Zuckermarkt steht derzeit unter Druck. Während die Preise auf den Weltmärkten sinken, profitieren die Schweizer Konsumenten kaum davon. Die Produktionskosten sind gesunken, und wichtige Anbauländer wie Brasilien, Thailand, Indien und die USA erwarten Rekordernten. Diese guten Ernteaussichten haben zu einem deutlichen Rückgang der Zuckerpreise geführt. In Deutschland haben Discounter und Supermarktketten bereits reagiert und die Preise für Zucker drastisch gesenkt. In der Schweiz hingegen stagnieren die Preise trotz des globalen Rückgangs.
Die gesunkenen Energiekosten haben die Produktionskosten für Zucker reduziert, was zu einem Rückgang der Weltmarktpreise geführt hat. Brasilien, Thailand, Indien und die USA erwarten alle gute oder sogar Rekordernten in der Zuckerproduktion. Dies hat zu einem Überangebot an Zucker geführt und die Preise weiter gedrückt. Die Schweiz, die zwei Drittel ihres Zuckers im Inland produziert, folgt einem Richtpreis, der von der Interprofession Zucker festgelegt wird. Dadurch bleiben die Preise in der Schweiz trotz des globalen Rückgangs stabil.
In Deutschland haben große Einzelhandelsketten wie Aldi Nord und Süd, Edeka und Netto bereits auf den globalen Preisverfall für Zucker reagiert und die Preise für ihre Eigenmarken deutlich gesenkt. So liegt der Preis für ein Kilogramm Zucker wieder fast auf dem Niveau von Anfang 2022. In der Schweiz bleiben die Preise hingegen stabil, da die Unternehmen hauptsächlich auf die Einstandspreise achten. Wenn Preisreduktionen möglich sind, werden sie an die Verbraucher weitergegeben.
Die Migros Bank warnt vor möglichen kurzfristigen Schwankungen auf den globalen Zuckerpreismärkten aufgrund von Wetterbedingungen. Trockene Bedingungen sind für das Wachstum von Zuckerrüben entscheidend, und stärkere Niederschläge könnten die Ernte beeinträchtigen. Während in Deutschland die Konsumenten von den sinkenden Preisen profitieren, zeigt sich in der Schweiz kein entsprechender Effekt. Die Unternehmen halten sich größtenteils an die Branchenvereinbarungen zur Preisfestlegung für Zucker. Werden sich die Preise auf den globalen Märkten in den kommenden Monaten weiterhin auf dem niedrigen Niveau halten, bleibt abzuwarten. In der Schweiz wird sich die Preisentwicklung jedoch wahrscheinlich langsamer vollziehen.