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Tierschutz in den Eringer Kuhkämpfen: Eine Tradition in der Schweiz

Die Eringerkühe aus dem Wallis sind bekannt für ihre strikte Rangordnung, was zur Tradition der umstrittenen Kuhkämpfe geführt hat. Die Eringer sind eine traditionelle Kuhrasse aus dem Wallis, die für ihren Kampfgeist bekannt ist. Sie stammen ursprünglich aus dem Eringertal im Wallis und werden sowohl für ihre Milch als auch für ihr Fleisch gezüchtet. Die Eringerkühe zeichnen sich durch ihre geringe Größe und muskulösen Körper aus, was sie agil auf steilen Alpenwiesen macht. Die Herdenbuchtiere des Schweizerischen Eringerviehzucht-Verbands beliefen sich im Jahr 2020 auf insgesamt 6226, darunter 5801 Kühe und 425 Stiere.

Eine besondere charakterliche Eigenschaft der Eringerkühe ist ihre strikte Rangordnung, die bereits bei den Kälbern gelehrt wird. Die Kühe kämpfen untereinander, um die Dominanz in der Herde zu erreichen. Die Bergbauern nutzen dieses Verhalten bereits seit Langem zur Unterhaltung und begannen Wetten über die Kuhkämpfe abzuschließen. So entstand der Ringkuhkampf, auch bekannt als Combats de Reines. Diese Kämpfe finden im Frühsommer auf den Alpwiesen statt, wo die Kühe den Sommer über verbringen. Die Siegerin des Ringkuhkampfes, die Königin, führt später die Herde beim Almabtrieb an.

In den letzten hundert Jahren hat sich aus der Tradition ein streng reguliertes Wettkampfreglement entwickelt. Die Kühe kämpfen in Gruppen gegeneinander, wobei eine Kuh als Verliererin gilt, wenn sie zurückweicht oder weggestoßen wird. Jährlich findet Anfang Mai das große Finale des Schweizer Eringerviehzucht-Verbandes statt, das sich zu einem Volksfest mit über 10.000 Zuschauern entwickelt hat. Trotz des Festcharakters haben die Kuhkämpfe auch Kritik von Tierschützern hervorgerufen, die den Tierschutz gefährdet sehen.

Tierschützer argumentieren, dass die Würde der Kühe bei diesen Kämpfen verletzt wird und die Tiere unnötigem Stress ausgesetzt sind. Die leidvolle Haltungsform führt zu Auseinandersetzungen und Verletzungen, wenn die Tiere aufeinandertreffen. Halter und Veranstalter verteidigen die Tradition, indem sie darauf verweisen, dass die Kühe ihren natürlichen Kampfgeist ausleben dürfen. Veterinäre und Rabatteure sind bei den Veranstaltungen anwesend, um Verletzungen zu verhindern und ein geregeltes Kampfgeschehen zu gewährleisten.

Trotz der kontroversen Diskussionen bleibt die Tradition der Eringer Kuhkämpfe im Wallis bestehen. Die Veranstaltungen sind weiterhin beliebte Volksfeste, bei denen die Kühe in fairen Eins-gegen-Eins-Kämpfen gegeneinander antreten. Während die Tierschützer Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes äußern, argumentieren die Halter und Veranstalter, dass die Kämpfe im Rahmen des Naturverhaltens der Kühe stattfinden und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, um Verletzungen zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die Eringer Kuhkämpfe in Zukunft entwickeln wird.

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