Deswegen restrukturiert Selenskyj nun die Regierung.
Inmitten des Ukraine-Krieges findet ein großer Wechsel in der Regierung von Kiew statt. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte bereits einen Umbau der Regierung an, der nun in vollem Gange ist. Mehrere Minister sind zurückgetreten, darunter auch der bekannte Außenminister Dmytro Kuleba, der durch Andrij Sybiha ersetzt wird. Experten zufolge könnten die Wechsel dazu dienen, Selenskyjs Position zu stärken und seine Legitimität zu festigen, da neue Präsidentschaftswahlen aufgrund der anhaltenden Kriegssituation bisher nicht durchgeführt werden konnten.
Die neuen Minister, die aus dem inneren Zirkel um Selenskyj stammen, sollen loyal zum Präsidenten stehen und dessen Handlungsweisen unterstützen. Auch Andrij Jermak, Leiter der Präsidialverwaltung, hat den neuen Ministern seinen Segen gegeben. Der Regierungsumbau wird als Möglichkeit gesehen, die Handlungsfähigkeit Selenskyjs in Zeiten des Krieges zu demonstrieren. Der Osteuropa-Experte Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen betont die Wichtigkeit des Aussenministeriums in der aktuellen Situation, da die Ukraine die Unterstützung des Westens benötigt, um den Konflikt mit Russland zu bewältigen.
Die schwierige Rolle der Minister in Zeiten des Krieges wird betont, da die Anforderungen an sie höher sind als in Friedenszeiten. Der Ukraine-Krieg bleibt auch zweieinhalb Jahre nach seinem Beginn ungelöst, und die Regierung steht vor großen Herausforderungen. Die Rochade innerhalb der Regierung soll dazu dienen, die Stabilität und Effizienz in der Regierung sicherzustellen und die Unterstützung der Ukraine durch den Westen zu sichern. Trotz der Rücktritte und Umbesetzungen haben diese laut Experten wenig direkte Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges, obwohl die Situation im Donbass und die Präsenz der Ukrainer in der Region Kursk weiterhin Risiken bergen.