30 Jahre nach dem Untergang der Fähre „Estonia“ mit 852 Toten
Am 28. September 1994 sank die Fähre „Estonia“ in der Ostsee, wobei über 850 Menschen starben. 30 Jahre später sind zentrale Fragen bezüglich der Tragödie immer noch ungeklärt. Die Opfer- und Angehörigenstiftung SEA fordert eine parlamentarische Untersuchung, um die Schuldfrage zu klären, die Toten zu identifizieren und das Wrack zu bergen.
Die „Estonia“-Katastrophe hat bis heute viele Menschen in Schweden stark berührt. Nur 137 Menschen überlebten den Untergang der Fähre, bei dem 852 Menschen ums Leben kamen. Die offizielle Erklärung war, dass das abgerissene Bugvisier den Untergang verursachte, aber diese Version wurde oft angezweifelt. Spekulationen reichten von einer Explosion an Bord bis hin zu einer Kollision mit einem U-Boot.
Neue Untersuchungen zum Wrack der „Estonia“ wurden 2023 veröffentlicht, mit vorläufigen Einschätzungen, die die frühere offizielle Version nicht in Frage stellten. Es wurden keine Anzeichen für eine Explosion oder Kollision gefunden, und das entdeckte große Loch im Schiffsrumpf wurde auf den Aufprall auf den Meeresgrund zurückgeführt. Eine zentrale Erkenntnis war, dass die Fähre beim Auslaufen in Tallinn nicht seetüchtig war, was für Angehörige und Hinterbliebene bedeutende Konsequenzen hat.
Die Opfer- und Angehörigenstiftung SEA fordert vom schwedischen Staat Klarheit über die Ursache der Katastrophe und die Verantwortlichen. Nur die Wahrheit kann die „Estonia“-Frage zu einem würdigen Abschluss bringen. Die Hinterbliebenen wollen endlich Abschluss finden und sich von den Spekulationen und Theorien rund um die Tragödie lösen.
Ein zentrales Gedenken am „Estonia“-Monument in Stockholm wird die Forderungen der Opfer- und Angehörigenstiftung verstärken. König Carl XVI. Gustaf, Königin Silvia und Ministerpräsident Ulf Kristersson werden erwartet. Die Forderungen nach Klarheit und Gerechtigkeit für die Opfer und ihre Familien werden weiterhin im Mittelpunkt stehen.