Wird das Volk-Nein in ganz Schaffhausen blockiert?
Der umstrittene Autobahnausbau in der Schweiz betrifft auch den Fäsenstaubtunnel, der eine zweite Röhre erhalten soll. Die Befürworter argumentieren, dass ohne diese Erweiterung die Stadt Schaffhausen vom Verkehr abgeschnitten werden könnte. Die Gegner des Projekts sehen jedoch diverse Mängel und Zweifel an der Umsetzbarkeit. Die Bevölkerung wird Ende November aufgerufen, über den Ausbau der Autobahnen für rund fünf Milliarden Franken abzustimmen, wobei auch neue Tunnelröhren geplant sind.
Der Fäsenstaubtunnel ist derzeit ein Engpass, der in den kommenden Jahren renoviert werden muss. Ein SVP-Transportunternehmer und Nationalrat warnt davor, dass ohne eine zusätzliche Röhre der Verkehr monatelang umgeleitet werden müsste, was zu erheblichen Problemen führen würde. Eine grüne Nationalrätin hingegen argumentiert, dass der Tunnel kürzlich saniert wurde und eine erneute Sanierung in 30 Jahren auch ohne zweite Röhre möglich sein sollte.
Ein anderer Nationalrat, ebenfalls aus der SVP, widerspricht dieser Aussage und betont, dass eine umfassende Renovierung des fast 30 Jahre alten Tunnels bevorsteht, die ohne nächtliche Arbeiten nicht bewältigt werden könnte. Zudem entspricht der Tunnel nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards und eine zweite Röhre würde einen erheblichen Sicherheitsvorteil bieten. Daher plädiert er für den Bau einer zusätzlichen Röhre, um die Infrastruktur zu verbessern.
Neben den politischen Diskussionen gibt es jedoch auch Widerstand aus Schaffhausen selbst. Die Stadtregierung äußert Bedenken gegen das Projekt, das sie als einseitig und problematisch betrachtet. Auch die geplante Bauinstallation im Mühlental, zusätzliche Anschlüsse und der zu erwartende Mehrverkehr in Wohnstraßen werden kritisiert. Die Kosten-Nutzen-Analyse des Projekts wird ebenfalls angezweifelt, da die geplanten Ausgaben den Nutzen übersteigen.
Der Fäsenstaubtunnel ist ein wichtiger Verkehrsweg, der von vielen Fahrzeugen frequentiert wird. Um Engpässe zu vermeiden, sollen die Fahrspuren nördlich des Tunnels doppelstöckig angelegt werden. Trotz des Ausbaus wird erwartet, dass der Verkehr weiter zunehmen wird, was langfristig zu weiteren Engpässen führen könnte. Die Diskussion über den Autobahnausbau und die Erweiterung des Fäsenstaubtunnels wird weiterhin kontrovers geführt, sowohl auf politischer als auch auf lokaler Ebene.