Die 6. Etappe der Vuelta brachte einen Leaderwechsel, als der Australier Ben O’Connor den Topfavoriten Primoz Roglic im Roten Trikot ablöste. O’Connor übernahm die Gesamtführung mit einem großen Vorsprung von rund viereinhalb Minuten nach einem beeindruckenden Auftritt. Roglic und sein Team bemühten sich nicht, den Angriff abzuwehren, und das Red Bull-Bora-hansgrohe Team gab die Führung kampflos ab. Der Australier, der in Andorra lebt, hat bereits beeindruckende Leistungen beim Giro d’Italia und der Tour de France gezeigt und konnte nun auch einen Etappensieg bei der Vuelta erringen.
O’Connor triumphierte aus einer Ausreißergruppe von 30 Fahrern und erreichte das Ziel mit über viereinhalb Minuten Vorsprung auf den nächsten Verfolger. In der Gesamtwertung liegt er nun 4:51 Minuten vor Roglic, dem neuen Gesamtzweiten. Bei der 6. Etappe hatten die Organisatoren einen ungewöhnlichen Start in einer Filiale der Supermarktkette Carrefour, dem Hauptsponsor der Vuelta, organisiert. Die Schweizer Fahrer Stefan Küng und Mauro Schmid hatten kein Glück und konnten sich nicht in einer Fluchtgruppe absetzen.
Die nächste Etappe der Vuelta führt durch hügeliges Terrain Richtung Südwesten, mit einer Schlüsselstelle bei der Bergwertung auf dem Alto del 14%, benannt nach der steilsten Rampe beim Anstieg. Dort wird sich zeigen, welche Sprinter noch Chancen auf den Tagessieg haben. O’Connor hat mit seinem Rennstil und beeindruckenden Leistungen bei den großen Landesrundfahrten bewiesen, dass er ein ernstzunehmender Konkurrent für die Gesamtführung bei der Vuelta ist. Es bleibt spannend zu verfolgen, wie sich das Rennen weiterentwickeln wird und ob Roglic oder ein anderer Fahrer sich noch gegen O’Connors dominante Leistung behaupten können.
