Umweltkatastrophe in Bosnien: Müllteppich gefährdet das Neretva-Tal
Im Süden Bosniens kam es zu schweren Unwettern, die Erdrutsche, Starkregen und Hochwasser verursachten. Als Folge treibt nun ein großer Abfallteppich durch das Tal des Flusses Neretva und bedroht die Umwelt. Neun Tage nach der Katastrophe hält der Staudamm bei Grabovica den Müll zurück, um eine weitere Verschmutzung flussabwärts zu verhindern.
Die Aufräumarbeiten im Gebiet um das Dorf Donja Jablanica, nördlich von Mostar, sind noch im Gange. Der Zivilschutz in Mostar bestätigte die Bergung von zwei weiteren Leichen nach dem Unglück. Insgesamt sind bisher 22 Todesopfer zu beklagen, als Folge der Fluten, die am 4. Oktober ganze Häuser mit sich rissen.
Die Verschmutzung der Neretva mit Bauschutt, Haushaltsgeräten, Autoreifen und verschiedenen Abfällen ist ein großes Problem. Der Staudamm bei Grabovica ist derzeit die einzige Barriere, die den Müll zurückhält. Experten und Umweltschützer warnen vor schwerwiegenden Folgen für das gesamte Tal der Neretva, sollte der Druck der aufgestauten Abfälle zu groß werden und der Staudamm geöffnet werden müssen. Auch das Mündungsgebiet an der Adria in Kroatien wäre gefährdet.
Das Tal der Neretva ist bekannt für seine natürliche Schönheit und wird als Naturparadies angesehen. Die Flusslandschaft windet sich durch Zentral- und Südbosnien und ist für ihre malerischen Schluchten bekannt. Die Stadt Mostar wird von der Neretva durchflossen und die berühmte osmanische Brücke überspannt den Fluss in einer Höhe von fast 20 Metern.
Die Auswirkungen der Unwetter sind auch in Mostar sichtbar, wo sich das klare Türkis der Neretva in ein trübes Braun verwandelt hat. Die örtlichen Behörden und Rettungskräfte arbeiten weiterhin daran, die Schäden zu beseitigen und die Umwelt von der Verschmutzung zu befreien. Es bleibt zu hoffen, dass Maßnahmen ergriffen werden können, um die Umwelt im Neretva-Tal zu schützen und weitere Schäden zu verhindern.