Signa-Gründer Benko mit zusätzlichen Millionenforderungen konfrontiert
Im Konkursverfahren über das Vermögen von Signa-Gründer René Benko wurden weitere 400 Millionen Euro an Gläubigerforderungen geltend gemacht, von denen jedoch nur ein verschwindender Anteil, nämlich 34’000 Euro, anerkannt wurde. Der Masseverwalter Andreas Grabenweger gab bekannt, dass diese Forderung vom Finanzamt stammt und die sieben bestrittenen neuen Forderungen nationale und internationale Investoren der Signa-Gruppe betreffen.
Bisher wurden insgesamt rund 47 Millionen Euro anerkannt, was jedoch nur einen geringen Teil der über zwei Milliarden Euro ausmachte, die die Gläubiger geltend gemacht hatten. Im Zuge des Konkursverfahrens wird auch das bewegliche Vermögen von Benko verkauft, darunter Uhren, ein Sportboot und ein Jetski. Es wird auch geprüft, ob verschiedene Markenrechte, die Benko gehört, werthaltig und veräußerbar sind.
Bei der Verhandlung in seiner Heimatstadt war Benko nicht persönlich anwesend, im Gegensatz zur ersten Prüfungstagsatzung im April. Der ehemalige Milliardär ist derzeit bei einer Gesellschaft beschäftigt, die zur Laura-Privatstiftung-Gruppe gehört, die er selbst gegründet hat. Das Konkursverfahren gegen Benko wurde im Frühling eröffnet, was bedeutet, dass sein gesamtes Privatvermögen verwertet werden kann. Der Prozess könnte sich über Jahre hinziehen.
Die Signa-Gruppe geriet im Herbst 2023 in die Krise, nachdem sie während der Tiefzinsphase stark expandiert hatte und ein Portfolio mit Unternehmen wie Globus, dem Elbtower in Hamburg, dem KaDeWe oder Galeria Karstadt Kaufhof aufbaute. Mit steigenden Zinsen, Baukosten und Energiepreisen brach Benkos Firmenkonstrukt zusammen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Konkursverfahren weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen es auf Benkos Privatvermögen haben wird.