Wirtschaft

Schweizerischer Gewerkschaftsbund verlangt eine Lohnerhöhung von bis zu 5 Prozent

Im kommenden Jahr sollen die Löhne in der Schweiz laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) um bis zu fünf Prozent steigen. Diese Forderung basiert auf der gestiegenen Arbeitsproduktivität in der Schweiz sowie den stark angestiegenen Lebenskosten. Die Gewerkschaften betrachten die Lohnentwicklung in der Schweiz als alarmierend und sehen einen dringenden Handlungsbedarf, da die Reallöhne trotz guter Konjunktur niedriger sind als im Jahr 2019. Der SGB fordert deshalb Lohnerhöhungen von bis zu 5 Prozent, um den Wert der Arbeit angemessen anzuerkennen.

Die Produktivität in der Schweiz ist in den letzten Jahren um 1,5 Prozent gestiegen, während ein Lohnrückstand von über 5 Prozent existiert. Dies bedeutet, dass die unteren und mittleren Gehälter real 300 bis 500 Franken mehr Monatslohn erhalten könnten, wenn das Lohnpotenzial ausgeschöpft worden wäre. Die Lohnverhandlungen gestalten sich oft als schwierig, obwohl qualifizierte Arbeitskräfte aufgrund der guten Konjunktursituation gesucht werden. Aufgrund des starken Anstiegs der Lebenskosten und der unzureichenden Lohnentwicklung sind substantielle Lohnerhöhungen dringend erforderlich, um die Lohnungleichheiten zu verringern.

Die Gewerkschaft Unia fordert neben einer Erhöhung der Effektiv- und Mindestlöhne um bis zu 5 Prozent auch angemessene Mindestlöhne von mindestens 4500 Franken für alle Arbeitnehmer und 5000 Franken für Arbeitnehmer mit Lehrabschluss. In verschiedenen Branchen wie dem Bauhauptgewerbe, der Industrie, dem Gastgewerbe und dem Detailhandel werden ebenfalls Lohnerhöhungen gefordert, um den steigenden Lebenskosten gerecht zu werden. Im öffentlichen Sektor gibt es erheblichen Nachholbedarf, da die Reallöhne teilweise stärker gesunken sind als im privaten Sektor.

Der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) weist darauf hin, dass viele Kantone und der Bund mit dem Teuerungsausgleich im Rückstand sind und die Angestellten im öffentlichen Sektor unter sinkenden Reallöhnen leiden. Die Kassen der Kantone sind trotz Überschüssen nicht in der Lage, angemessene Lohnerhöhungen zu gewähren. Der VPOD sieht die Schuld für diese Krise bei den Arbeitgebern, die trotz Klagen über einen Fachkräftemangel nicht bereit sind, höhere Löhne zu zahlen oder die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Um die steigenden Lebenskosten zu bewältigen, fordert der VPOD eine Erhöhung der Löhne, um den Angestellten mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

Travailsuisse, der Gewerkschafts-Dachverband, hat ebenfalls deutliche Lohnerhöhungen von bis zu 4 Prozent für das kommende Jahr gefordert. Die Diskussion über die Lohnerhöhungen in der Schweiz spiegelt die Realität einer wachsenden Kluft zwischen den steigenden Lebenskosten und den stagnierenden oder sinkenden Reallöhnen wider. Die Gewerkschaften setzen sich dafür ein, dass die Arbeitnehmer angemessen entlohnt werden und der Wert ihrer Arbeit fair anerkannt wird. Es bleibt abzuwarten, wie die Arbeitgeber und Regierungen auf diese Forderungen nach Lohnerhöhungen und einem ausgewogeneren Lohngefüge reagieren werden.

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