Europäische Kommission verfolgt detaillierte Untersuchung von Forderungen gegen Apple
Apple hat Teile seines Ökosystems geöffnet, um das EU-Digitalgesetz DMA zu erfüllen, doch die EU-Kommission fordert weitergehende Maßnahmen. Die Europäische Kommission hat zwei Spezifikationsverfahren eingeleitet, um Apple dabei zu unterstützen, die Anforderungen des Digitalgesetzes DMA zu erfüllen. Das Gesetz verlangt von Apple eine weitreichende Öffnung seiner Systeme und Geschäftsmodelle beim iPhone und iPad, um eine faire Konkurrenz auf dem Markt zu gewährleisten.
Unter dem DMA dürfen große Plattform-Betreiber ihre eigenen Angebote nicht gegenüber konkurrierenden Apps bevorzugen. Obwohl Apple bereits einige Änderungen für Nutzerinnen und Nutzer in der EU umgesetzt hat, reichen diese Maßnahmen Konkurrenten wie Spotify und Epic Games nicht aus. Die scheidende EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betont, dass die Kommission das Spezifikationsverfahren nutzt, um Apple zur Einhaltung seiner Interoperabilitätsverpflichtungen zu bewegen und faire und offene digitale Märkte sicherzustellen.
Das Spezifikationsverfahren soll Klarheit für Entwickler, Drittanbieter und Apple schaffen und sicherstellen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Praxis funktionieren. Die EU wird weiterhin einen Dialog mit Apple führen und Dritte konsultieren, um die Bedürfnisse der Unternehmen zu berücksichtigen. Die noch amtierende Vizepräsidentin der Kommission, die der nächsten EU-Regierung nicht mehr angehören wird, plant, das Verfahren innerhalb von sechs Monaten nach seiner Eröffnung abzuschließen.
Ein Sprecher von Apple betont, dass das Unternehmen über 250.000 Programm-Schnittstellen entwickelt hat, die es Dritten ermöglichen, Apps zu entwickeln, die auf die Betriebssysteme und Funktionen der Apple-Produkte zugreifen. Diese Schnittstellen gewährleisten Datenschutz und Sicherheit der Nutzer. Apple betont, dass die Untergrabung dieser Schutzmaßnahmen die europäischen Verbraucher gefährden und böswilligen Akteuren den Zugang zu Geräten und Daten ermöglichen würde. Apple plant weiterhin, mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl die Nutzer in der EU schützen als auch die Verordnung klarer gestalten.