Ukrainisches Parlament umbenennt über 300 Ortschaften
Das ukrainische Parlament hat eine historische Entscheidung getroffen und insgesamt 327 Orte umbenannt. Die Maßnahme zielt darauf ab, das Land von seinem sowjetischen und russischen Erbe zu befreien. Der Autor des Gesetzes, Roman Losynskyj, beschrieb dies als eine „historische Entscheidung“ und kündigte weitere Umbenennungen an. Die Gesetzesinitiative erhielt die Zustimmung von 281 der 450 Parlamentarier.
Als Beispiele für die bereits beschlossenen Umbenennungen nannte Losynskyj Städte wie Nowomoskowsk, Krasnohrad, Druschba und Perwomajsk, die nun Samar, Berestin, Chutir-Mychajliwskiyj und Sokolohirsk genannt werden sollen. Einige Orte erhielten ihre vorrevolutionären Namen zurück, während andere, wie das an Moskau erinnernde Nowomoskowsk, vollständig neue Namen erhielten.
In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Städte umbenannt, die an sowjetische Parteiführer erinnerten. Dnipropetrowsk wurde beispielsweise zu Dnipro umbenannt, um Grigori Petrowski, den damaligen Vorsitzenden des Obersten Sowjets der Ukrainischen Sowjetrepublik, zu ehren. Die Umbenennungskampagne, die darauf abzielt, sich von Russlands kolonialem Erbe zu befreien, stößt jedoch auf Kritik und Widerstand im Parlament.
Bei einer Debatte blockierten mehrere Abgeordnete das Rednerpult, um die Abstimmung zu verschieben. Dennoch setzte sich die Mehrheit für die Umbenennungen durch. Die Entscheidung des ukrainischen Parlaments, die Orte umzubenennen, spiegelt den Wunsch wider, eine neue nationale Identität zu schaffen und die Verbindungen zum sowjetischen und russischen Erbe zu kappen. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Schritt in der Neudefinition der ukrainischen Geschichte und Identität.