Naturschützer setzen gefährdete Steinkrebse im Sihlwald aus.
Der Steinkrebs, eine stark gefährdete einheimische Krebsart, wird im Zürcher Sihlwald wieder angesiedelt, um die Biodiversität zu fördern. Der Wildnispark Zürich setzt sich für den Schutz der vier einheimischen Flusskrebsarten ein, die unter Lebensraumverlust und invasiven Arten leiden. Flusskrebse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wasser, da sie Nahrung für verschiedene Tiere darstellen und Abfallprodukte abbauen. Am Samstag wurden 40 Exemplare des Steinkrebses im Sihlwald ausgesetzt, und weitere Aussetzungen sind bis 2026 geplant.
Die Analyse der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) ergab im Jahr 2022, dass der Tomenrainbach im Sihlwald ein geeigneter Standort für die Wiederansiedlung von Flusskrebsen ist. Die Forschenden fanden keine vorhandenen Krebspopulationen und vermuten, dass das Gebiet „Chrebsächerli“ früher Flusskrebse beherbergte. Diese Erkenntnisse zeigen, dass die Aussetzung der Steinkrebse eine wichtige Maßnahme ist, um die bedrohten Krebsarten zu schützen und ihre Zukunft zu sichern.
Die Förderung der Biodiversität durch die Wiederansiedlung des Steinkrebses im Sihlwald trägt dazu bei, das Gleichgewicht im Ökosystem Wasser zu erhalten. Der Lebensraumverlust sowie das Vordringen invasiver Arten haben einen negativen Einfluss auf die einheimischen Flusskrebsarten, deren Überleben gefährdet ist. Durch gezielte Schutzmaßnahmen und die Aussetzung von Krebsen sollen die natürlichen Lebensräume gestärkt und die Krebspopulationen langfristig stabilisiert werden.
Die Bedeutung der Flusskrebse im Ökosystem Wasser wird oft unterschätzt, obwohl sie eine wichtige Rolle bei der Nahrungskette und dem Recycling von organischen Materialien spielen. Große Fische, Füchse, Fischotter, Marder und Reiher ernähren sich von Flusskrebsen und tragen damit zur Vielfalt der Tierwelt bei. Indem die Lebensräume der Krebse geschützt und wiederhergestellt werden, können auch andere Arten von dieser Maßnahme profitieren und die ökologische Stabilität der Gewässer verbessern.
Die gezielten Aussetzungen von Steinkrebsen im Sihlwald sind Teil eines umfassenden Naturschutzprogramms des Wildnisparks Zürich, das sich für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in der Region einsetzt. Durch enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der ZHAW werden wissenschaftliche Erkenntnisse genutzt, um die besten Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten zu entwickeln und umzusetzen. Die Aussetzung von Krebsen ist nur ein Teil des größeren Plans, das Ökosystem des Sihlwaldes nachhaltig zu schützen und die natürlichen Lebensräume für eine Vielzahl von Tierarten zu erhalten.
Die langfristige Perspektive für die bedrohten Krebsarten im Sihlwald ist vielversprechend, da durch gezielte Schutzmaßnahmen und die Wiederansiedlung von Flusskrebsen ihre Bestände stabilisiert und ihre Lebensräume verbessert werden können. Die Bemühungen des Wildnisparks Zürich und anderer Naturschutzorganisationen sind entscheidend für den Erhalt der Biodiversität und die Sicherung der ökologischen Balance in der Region. Mit Unterstützung von Wissenschaft und Engagement der Bevölkerung kann die Zukunft für den Steinkrebs und andere gefährdete Arten gesichert werden.