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Mehrheit der Schweizer befürwortet Maßnahmen zur Regulierung der Zuwanderung

Die Vorstellung einer 10-Millionen-Schweiz bereitet den meisten Schweizern laut einer Umfrage Unbehagen, insbesondere aufgrund des befürchteten Wohnungsmangels. Laut einer Studie lehnt jedoch eine Mehrheit ein Zuwanderungsverbot zur Regulierung der Bevölkerungszahl ab. Fast zwei Drittel der Befragten sind beunruhigt über die Idee einer so großen Bevölkerungszahl.

Die Studie „Chancenbarometer 2024“ zeigt, dass 61 Prozent der Befragten ein Zuwanderungsverbot zur Steuerung der Zuwanderung ablehnen. Dennoch sind fast zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung besorgt über eine 10-Millionen-Schweiz. Insbesondere auf dem Land (74 Prozent) und in der Agglomeration (65 Prozent) äußern die Menschen ihre Bedenken. Die größte Herausforderung wird der Wohnungsmangel und die hohen Mietpreise gesehen.

Über 70 Prozent der Befragten unterstützen Maßnahmen wie den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Erhöhung des Rentenalters und den Ausbau von Kitas, um das inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen. Eine knappe Mehrheit befürwortet ein Punktesystem für Einwanderer aufgrund von Ausbildung und Sprachkompetenz. Maßnahmen wie das Verbot von Umzonungen und die Deckelung von Mietpreisen erhalten ebenfalls Zustimmung.

Als größte Herausforderung im Hinblick auf eine 10-Millionen-Schweiz werden der Wohnungsmangel und die hohen Mietkosten angesehen. Zudem fürchten die Befragten mehr Verkehr und Staus, steigende Sozialausgaben und Veränderungen in der Schweizer Kultur. Die positiven Aspekte der Zuwanderung werden in höheren AHV-Beiträgen und der Stabilisierung der Altersvorsorge gesehen.

Die Studie zeigt, dass die Befragten das Bevölkerungswachstum und die Herkunft der Einreisenden falsch einschätzen. Die SVP-Anhänger und Bewohner der italienischen Schweiz schätzten die Zahlen am weitesten von der Realität entfernt ein. Die Herkunft der Einreisenden wurde ebenfalls falsch eingeschätzt, wobei die meisten Befragten die Anzahl der Einreisenden aus EU/Efta-Ländern überschätzten. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Zuwanderungssituation in der Schweiz.

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