Komitee zieht Basler Förderklassen-Initiative zurück.
Der Basler Grosse Rat hat dem Gegenvorschlag zur Förderklassen-Initiative zugestimmt, was das Initiativkomitee dazu veranlasst hat, den Rückzug der Initiative zu planen. Die Vizepräsidentin der Freiwilligen Schulsynode Basel-Stadt, Marianne Schwegler, bestätigte diese Entscheidung und erklärte, dass eine Mehrheit der Komiteemitglieder den Rückzug befürworte. Die Rückzugserklärung wird in den nächsten Tagen bei der Staatskanzlei eingereicht, um den Entscheid amtlich zu machen.
Der Grossrat begrüsste den Entscheid mit einer klaren Mehrheit von 92 zu 0 Stimmen bei 4 Enthaltungen. Der Gegenvorschlag sieht vor, dass Schulen Förderklassen nur für Kinder mit Lernschwächen und -störungen, nicht aber für solche mit Verhaltensauffälligkeiten, schaffen können. Die Schulen haben die Freiheit, zu entscheiden, ob sie solche Förderklassen einführen wollen oder nicht, was die Kernanliegen der Initiative aufgreift.
Bereits vor zwei Wochen hatten das Initiativkomitee und die FSS angekündigt, dass sie einen Rückzug in Erwägung ziehen würden, falls der Grossrat dem Kompromiss zustimmen würde. Mit der Möglichkeit für Schulen, Förderklassen einzuführen, wurde das zentrale Anliegen der Initiative berücksichtigt. Der Gegenvorschlag wurde von der Bildungs- und Kulturkommission (BKK) erarbeitet und votiert.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Förderklassen-Initiative ein kontroverses Thema in Basel war, da sie die Einrichtung von Förderklassen für alle Kinder mit besonderen Bedürfnissen vorsah, unabhängig davon ob es sich um Lernschwächen, -störungen oder Verhaltensauffälligkeiten handelte. Der Gegenvorschlag des Grossen Rats hingegen präzisiert diese Regelung und schränkt die Schaffung von Förderklassen auf Kinder mit spezifischen Lernschwierigkeiten ein.
Mit dem Rückzug der Förderklassen-Initiative wird nun eine Lösung angestrebt, die sowohl die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler als auch die Interessen der Schulen berücksichtigt. Es wird erwartet, dass die Schulen in Basel künftig in der Lage sein werden, individuell auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen, um eine optimale Lernumgebung zu schaffen.
Insgesamt zeigt dieser Fall, wie wichtig es ist, dass gesellschaftliche und bildungspolitische Themen konstruktiv und im Dialog behandelt werden, um tragfähige Lösungen zu finden. Der Rückzug der Förderklassen-Initiative ist ein Schritt in diese Richtung und könnte zu einer positiven Entwicklung im Bildungssystem von Basel-Stadt führen.