Das neue Schulfach „Familienführung“ in Russland soll demografische Probleme des Landes angehen, indem Kindern ab elf Jahren die Bedeutung der Familie vermittelt wird. Präsident Wladimir Putin möchte damit die traditionellen russischen Werte und die Familie stärken. Die Lernziele des Fachs folgen dem Leitfaden „Keuschheit, Heirat, viele Kinder“, um die Identität und Einheit der russischen Gesellschaft zu stärken. Russlandkorrespondent Calum MacKenzie betont, dass der Unterricht dazu dienen soll, die Schüler dazu zu ermutigen, eine grosse Familie zu gründen und so die demografischen Probleme des Landes anzugehen.
In Russland hat das neue Schuljahr begonnen, und Tausende von Schülern werden nun im Fach „Familienführung“ unterrichtet. Trotzdem ist das Fach nicht obligatorisch, doch laut MacKenzie hätten Eltern, die ihre Kinder nicht zum Unterricht schicken, Besuch von der Polizei erhalten. Dies zeigt die ideologische Position des Kremls, die das Fach als Ersatz für Sexualkunde betrachtet, die gegen russische Traditionen und Werte verstößt. Der Experte betont, dass der Hintergedanke des neuen Faches klar auf Indoktrinierung abzielt, um die russische Gesellschaft von dem, was als degeneriert und westlich angesehen wird, abzuheben.
Die Idee hinter der Einführung des neuen Faches ist es, die Identität und Einheit der russischen Gesellschaft zu stärken, indem den Kindern traditionelle Werte und die Bedeutung der Familie nahegebracht werden. Kinder sollen lernen, dass eine starke Familie durch viele Kinder gefördert wird und dass dies zur Lösung der demografischen Probleme des Landes beitragen kann. Präsident Putin setzt somit darauf, durch die Familienführung die Zukunft des Landes positiv zu beeinflussen und die Bevölkerungszahl zu erhöhen.
Trotzdem gibt es Kritik an dem neuen Fach, da es als Mittel zur Indoktrinierung und als Ersatz für andere, als unpassend angesehene Fächer wie Sexualkunde angesehen wird. Die Frage der obligatorischen Teilnahme der Schüler an dem Unterricht wird ebenfalls diskutiert, da laut Berichten die Polizei Eltern besuchte, die ihre Kinder nicht zur Familienführung schickten. Es bleibt abzuwarten, wie sich das neue Fach weiterentwickeln wird und wie es von der Bevölkerung in Russland aufgenommen wird.
Insgesamt zeigt die Einführung des neuen Faches „Familienführung“ in Russland die Bemühungen von Präsident Putin, traditionelle Werte und die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft zu stärken. Das Fach soll nicht nur zur Lösung der demografischen Probleme des Landes beitragen, sondern auch die Identität und Einheit der russischen Gesellschaft stärken. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie das neue Fach von der Bevölkerung aufgenommen wird und ob es tatsächlich die gewünschten Ergebnisse erzielen kann.
