14-jähriger Sohn teilweise „nicht mehr sich selbst“
Immer mehr Schweizer Jugendliche zeigen problematisches Verhalten bei der Handynutzung, was besorgniserregend ist. Laut Fachleuten verbringen viele Teenager in der Schweiz durchschnittlich drei Stunden pro Tag am Smartphone, wobei rund 300’000 Jugendliche problematisches oder süchtiges Verhalten zeigen. Ein 14-jähriger Junge berichtet sogar, dass er täglich bis zu acht Stunden mit seinem Gerät verbringt, wobei er sich sogar noch als „relativ normal“ betrachtet im Vergleich zu anderen, die bis zu 16 Stunden am Tag am Bildschirm sind. Dieses Verhalten beunruhigt nicht nur die Jugendlichen selbst, sondern auch ihre Eltern.
Der Programmverantwortliche Medienkompetenz bei Pro Juventute, Daniel Betschart, betont die wichtige Rolle, die Eltern im Umgang mit Medien spielen. Er erklärt, dass Eltern dazu beitragen müssen, die Medienerziehung ihrer Kinder zu unterstützen. Es ist möglich, die Bildschirmzeit bei vielen Geräten zu begrenzen und individuell anzupassen. Betschart empfiehlt, dies unabhängig vom Alter des Kindes zu tun. Er betont jedoch auch, dass die Medienerziehung nicht nur auf die technischen Aspekte beschränkt werden sollte, sondern dass Eltern mit ihren Kindern über digitale Medien sprechen sollten und ihnen alternative Beschäftigungen anbieten sollten.
Die Regulierung des Medienkonsums durch Absprachen und Vereinbarungen zwischen Eltern und Kindern ist ein weiterer wichtiger Punkt, den Betschart anspricht. Es ist ratsam, gemeinsam mit dem Kind Regeln festzulegen, um das problematische Nutzungsverhalten zu kontrollieren. In extremen Fällen kann es auch notwendig sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies kann beispielsweise über die Schulsozialarbeit, den schulpsychologischen Dienst oder den Hausarzt erfolgen. Es ist wichtig, das Problem ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung zu suchen, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen zu verhindern.
Ein weiteres Problem, das in Bezug auf die Handynutzung bei Jugendlichen angesprochen wird, ist die zunehmende Anziehungskraft von Social-Media-Plattformen wie TikTok. Viele Jugendliche fühlen sich regelrecht magnetisch von diesen Apps angezogen. Dies führt dazu, dass sie stundenlang ungebremst auf ihren Bildschirmen scrollen und sich dabei immer mehr in einem regelrechten „Flow“ verlieren. Dieses Verhalten kann nicht nur zu körperlichen Beschwerden wie Ermüdung und Augenschmerzen führen, sondern auch zu sozialer Isolation und Vernachlässigung anderer Aktivitäten.
Die Mutter des 14-jährigen Jungen, der seine Handynutzung offen anspricht, zeigt sich besorgt über das Verhalten ihres Sohnes. Sie empfindet es als problematisch, dass er so viel Zeit mit seinem Smartphone verbringt und dadurch vernachlässigt, was um ihn herum passiert. Dieses Verhalten beeinträchtigt nicht nur das Sozialleben und die Entwicklung der Jugendlichen, sondern belastet auch das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. Es ist wichtig, frühzeitig ein Bewusstsein für die Folgen der exzessiven Handynutzung zu schaffen und Maßnahmen zu ergreifen, um dem entgegenzuwirken und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen zu schützen.



